Seit
es Menschen gibt, wird alles, was man kennt, beherrscht und sieht, als
Wissen weitergegeben. Die Wissenschaft geht von einer konzentrischen
Kopierausbreitung des Ackerbaus von seinen Erfindungszentrum in
Mesopotamien aus. Jeder, der bei seinen Lehrer gut aufpasst und den
immateriellen Bauplan kopiert, wird selber die Fähigkeiten erhalten, sie
anwenden, und ein gleiches Gut realisieren. Hier gab es seit je her
aber auch einen Kopierschutz, dessen System als Begabung oder Talent
bekannt ist. Diese Personen haben den geschicklichen Vorteil, eine Sache
zu beherrschen, bzw. einen Bauplan zu realisieren, was andere nicht zu
schaffen vermögen. Hier sind die sagenumwobenen Schmiede zu nennen, aber
auch sportliche Talente und Künstler. Die Zünfte wußten einen
Kopierschutz ihrer Fachkompetenzen durchzusetzen, und Handwerksmeister
ließen sich ihre Ausbildungsarbeit vom Lehrling bezahlen. Natürlich
konnten sich unzünftige Bürger auch illegal ausbilden lassen, nur darf
er sich während des geistigen Ansammeln von Bau- und Arbeitsplänen nicht
erwischen lassen. Legalisiert wurde die freie Bildung dann mit dem
allgemeinen Schulrecht, in welche Schüler Lizenzgebührenfreie
Erkenntnisse vermittelt bekamen, bzw. entsteht ein Ort zum
Weiterverbreiten von Inhalten wissenschaftlicher Werke.
In
der Wirtschaft befinden sich Erfinder und Kopierer miteinander im Kampf
um das Recht der Warenproduktion. Allen voran haben sich die Chinesen
mit der Befähigung des Kopierens hervorgetan. „Überhaupt hat dieses Volk
eine ungemeine Geschicklichkeit in der Nachahmung,welche nicht bloß im
täglichen Leben, sondern auch in der Kunst ausgeübt wird.” (GWF Hegel:
Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte. 1836) So reagiert China
auf allen Ärger über deren Produktpiraterie, mit der Nachahmung von
Produktionsmaschinen und Fabriken, und möchte langfristig den
abendländischen Erfindungsgeist kopieren. Wo der Produktpirat noch mit
Mühe den innewohnenden Bau- und Arbeitsplan aus dem fertigen Gut
extrahiert, wird die Tätigkeit durch die zunehmende Maschinisierung
erheblich erleichtert. Bei vollautomatischer Produktion ist die
Normvorstellung des Gutes als Steuerungsschaltervorgaben, bzw. als Daten
und Zeichen gespeichert, und wird darum weltweit von Maschine zu
Maschine kopiert. Die Fähigkeit, ein Gut mit Bildschirm- und
Lautsprechermaschinen in minimaler Zeit und unbedeutenden Aufwand zu
produzieren, sowie den Bauplan per Schalterbetätigung global zu
vervielfältigen, erregt das Mißfallen der bisherigen
Datenträgerproduzenten und kreativen Künstler. Bevor Verschlüsseler und
Entschlüsseler, Kopierpiraten, Produkträuber und Raubkopierjäger einen
endlosen Kampf führen, könnte die Idee geäußert werden, das die
Kunstfreunde ihren Lieblingskünstler per Spenden finanzieren. Da durch
das Internet auch das Senden von Daten zum Allgemeingut wurde, und Jene
die sich Äußern wollen, eben auch kostenlos äußern wollen, ist bezüglich
der Nachrichten nur der Datenträger zu vergüten, aber nicht die
Nachricht an sich.
So
haben wir zitierte Naturereignisse ist Wort, Ton und Bild, welche
selber unbegrenzt zum Zitat tauchen. Als Kulturereignisse gelten
Produkterfindungen und Zielentdeckungen. Zu ihnen gesellen sich
entsprechend Arbeitswegentdeckungen und Wegentdeckungen. Da Erfindungen
Entdeckungsmittel sind, unterscheidet man Gutbaupläne und entsprechende
Arbeitstechnik, welche als Datenbestand im Sinne von Steuerungsschalter
einer vollautomatischen Maschine in einer Zeichenkette vereint sind. Sie
enthält die beiden Momente von Bauplan (Datei) und Arbeitsplan
(Programm), welche unendlich vereint oder in sich aufgespalten werden
können. Ein weltpolitisch wichtiger Bauplan, jener der Atombombe, führt
zum Konflikt zwischen dem Atomwaffenmonopolisten und
Atomwaffenproduktpiraten. Letzterer ist eine Gefahr für die USA,
gleichgültig ob er Atomwaffen baut oder nicht, denn allein die Fähigkeit
hierzu, kann zu einen späteren Zeitpunkt in einer anderen Regierung
realisiert, oder weltweit weiterverbreitet werden. Es ist also für dem
Iran gleichgültig, ob er Atomwaffen herstellt oder nicht, denn der, die
Welt in atomarer Geiselhaft haltender Monopolist, stört sich letztlich
nur an der Raubkopie.
So
haben wir als Konflikt im Gemeinwesen die Vervielfältiger und
Verknapper, sowie jene die Kopieren und die, welche nicht Kopieren
wollen. Wenn aber die Kultur vervielfältigt werden soll, wehren sich
Betroffene erbittert in Kriegen, oder wollen gar mit Nachdruck eine
Kultur annehmen. Alleine die Geschichte der Sprachen, Schrift,
Religionen und auch der Schlüsseltechnologien, wie Faustkeil,
Metallurgie und Industriealisierung bieten hierbei exemplarische
Anschauungen. Dies mag an Richard Dawkins Theorie der Meme erinnern -
Daten sind umso sicherer, wenn sie auf vielen Datenträgern verteilt sind
- obgleich wir es bei Daten mit toten Objekten zu tun haben, und der
Vergleich mit Genen nur deshalb gerechtfertigt ist, da die DNS als
natürliches Zeichen und Angabe ein behandelbares Objekt und nur die mRNS
ein autonomes Subjekt darstellt. Die mRNS ist im Gegensatz zur DNS ein
Katalysator, daher ein handelndes Subjekt, und darf im Unterschied zum
behandelbaren DNS - Objekt als Leben betrachtet werden.
Jeder
Handwerker, der durch sein Fachwissen einen Arbeitsgegenstand
bearbeitet, macht nichts anderes, als das er seine gelernten Daten und
Informationen auf einen Datenträger kopiert, daher ist der
Arbeitsgegenstand als Rohmaterial sein Datenträger. Wer ein Musikstück
kopiert, vervielfältigt die Musikdaten, aber benötigt für jede Kopie
einen neuen Datenträger. Die Musik ist dann zwar verdoppelt bei Sender
und Empfänger, den Datenträger gibt es jeweils nur einmal.
Vervielfältigt man das Fachwissen über die Wurstherstellung, dann wird
in jeder Wurst eine Kopie jener Kompetenz eingearbeitet, jedoch ist auf
Grund des begrenzten Rohmaterials jene Wurst wie der Datenträger ein
Unikat. Es ist kein Unterschied, ob eine Maschine oder Organ einen
Arbeitsgegenstand verändert, oder einen Datenträger als
Arbeitsgegenstand beschreibend verändert. Ebenso lesen die Sensoren
einer Maschine einen Datenträger ab, oder lesen durch die Sensoren einen
Naturgegenstand ab. In beiden Fällen werden schlichte Daten, bzw.
Schalter zur Steuerung der Maschine erzeugt, und es ist der Maschine
egal ob dies ein Gegenstand oder Datenträger war. Das Kopieren mit
Maschinen ist die industrielle Form des Handwerklichen Lehren und
Lernens, wodurch das Senden und Empfangen sein Äquivalent im Lehrer und
Schüler, bzw. Meister und Lehrling findet. Die Lehrarbeit ist konkrete
Bildungsarbeit, wird vom Schüler, Lehrling oder Staat bezahlt, und auch
die maschinelle Variante des Datensendens, kostet Zeit, Energie und
Verschleiß. Der Inhalt der Bildung ist Arbeitskraft, also Fähigkeiten,
Kenntnisse von Regeln und die Kompetenz deren Anwendung. Die
Arbeitskraft kopiert sich von Lehrer auf Schüler, und von den Gesellen
in jedes geschaffene Produkt, und ist von unverbrauchlicher und
unabnutzbarer Natur. Besonders gute Schüler benötigen die Lehrarbeit des
Meisters weniger, und erfassen die in dem Gut liegenden Technologien
und Arbeitsverfahren selbstständig. Diese Arbeitskraft wird in jeden Gut
der Welt gratis
mitgeliefert, und es liegt nur an der Mühe des Konsumenten jene
kopierten Regeln herauszulesen. Zunft, Innung und Handwerkskammer
beschäftigen sich mit der gleichen Problematik wie die Internetexperten
von Heute. Beide regeln, wer gegen welche Vergütung Arbeitskraft und
Daten sendet, wer sie empfängt und lernt, und was der rechte Inhalt
dessen ist. Im Unterschied hierzu verknappt der Patentschutz die
Replikation einer Idee trotz etwaiger Befähigung. Im Arbeitsprozeß als
solchen werden Rohstoffe aufgebraucht, Energie verbraucht und das
Arbeitsmittel abnutzend gebraucht. Boden als Erdoberfläche nutzt sich
dagegen in seiner geometrischen Form nicht ab, aber steht nur begrenzt
zur Verfügung. Der Arbeitsprozeß bedingt jedoch notwendig Fachkompetenz
und bei Maschinen programmierte Steuerungsschalter. Es ist darum der
Begriff der Arbeitskraft als Substanz und Struktur zu unterscheiden.
Arbeitskraftsubstanz ist das materielle Mittel, welches Energie
verbraucht und, und Arbeitskraftstruktur das neurologische Element,
seine Steuerung und Intelligenz. Auf dem Markt geworfen, befindet sich
in einem Gut der Rohstoffwert, der Wert der verbrauchten Energie, die
Wertübertagung der Maschine oder Arbeitskraftsubstanz. Das aber auch
die, in das Gut kopierte Arbeitskraftstruktur wertvoll ist, zeigt sich
an der Qualitat der Güter, und je komplexer das Produkt ist, ist es von
einer höherwertigen Qualität. Das Fachwissen auch durch
Nichtwiederholung verloren gehen kann, ändert nichts am Datenbegriff, da
dies dem technischen Aufbau des neurologischen Systems geschuldet ist.
Das das menschliche Gehirn auch wie eine Rechenmaschine funktionieren
kann, zeigt sich besonders bei Autisten.
So
können wir zusammenfassend die wesentlich verschiedenen Faktorengüter
bestimmen. Wir haben die materiellen Güter, die als Rohstoff
aufgebraucht, als Energieträger verbraucht, und als Mittel abnutzend
gebraucht werden. Dann haben wir die traditionell als Grund - Boden und
Immobilen betitelten abstrakten Güter. Hier ist dieses konstante Gut,
welches als rein geometrisches Objekt keinen Verschleiß unterliegt, als
Raum und nicht nur als Fläche, bzw. Erdoberfläche zu betrachten. Und
dann existieren noch die Datengüter, welche wie der abstrakte Raum nicht
verschleißen, aber unendlich zu vervielfältigen sind. Interessant ist
das Wesen der Abstrakten Ware zum Materiellen Waren. Letztere sind
vergänglich und müssen stetig erhalten werden. Das diese Eigenschaft
Gold zum idealen Wertaufbewahrungsmittel macht, liegt zudem darin, das
die Edelmetallherstellung durch Kernfusion derweil noch kostenintensiv
ist, aber Gold und Schuldpapiere wie abstrakter Raum von konstanter
Qualitat sind. Im Kapitalismus wird dieser Wesensunterschied durch zwei
gerechte Tauschhandel, die allerdings in der Gesamtbetrachtung ungerecht
sind, ausgenutzt. Der Eigentümer einer unbearbeitbaren Ware tauscht
diese gegen angemietete Arbeitskraftzeit, und die angeeignete
Arbeitskraft in der Ware wiederum gegen Geld. Hier tut sich das Problem
auf, daß abstrakter Raum oder Edelmetall ideales Schatzmittel ist, und
zugleich Tauschmittel sein soll.
Abgeleitet
vom Wesen der Faktorengüter, stellen wir fest, daß nur das Abstrakte
Gut verleihbar ist, das Datengut verteil und kopierbar ist, aber das
Materielle nicht dergleichen verleih und verteilt werden kann. Man kann
zwar materielle Güter tauschen, aber nicht leihen, in sofern das diese
aufgebraucht und verschlissen werden. Man kann sie daher nicht wirklich
leihen, und es ist hierin mehr von Scheinleihe zu sprechen. Das die
Herstellung von materiellen Gütern Arbeit kostet ist bekannt, dagegen
abstrakter Raum, aufgrund seiner Kontinuität, keine Arbeit kostet. Für
Daten allerdings ist viel Arbeit und Mühe notwendig - man denke nur an
Laboratorien, Studio, Schauspieler, Musiker und Kulissen. Es sollte
daher den Erfindern, Autoren und Arbeitern gestattet sein, für ihre Mühe
eine Erlaubnisgebühr zu verlangen, um hiermit ihre Arbeitskraft
ehrenvoll zu honorieren. Sehr wohl soll dies nur für die Autoren,
Erfinder und Arbeiter, jedoch nicht für Verlage gelten. Nach deren
Abschaffung entscheidet einzig der Autor, welche Daten gegen Gebühren
oder als Almende veröffentlicht werden. Und da der Wert dieser geistigen
Leistung keinen Verleger, sondern nur den Urheber zukommen soll, wären
da nicht auch Lizenzgebühren der Arbeitgeber an die Arbeitnehmer fällig?
Die Wahrheit aller von Menschengemachten Güter liegt in der
Dreieinigkeit von Besonderheit des abstrakten Raumes und der
Allgemeinheit des Datenmomentes. Beide finden sich in dem materiellen
Moment der Einzelheit vereinigt. Die veröffentlichten Daten, die in
jeden Gut enthalten sind, werden bewußt oder unbewußt durch
Kommunikation weiterverbreitet, und geraten von einen besonderen
Geheimwissen zu einen allgemeinen Wissen. Es ist ein stetiger
kontinuierlicher Übergang aufgrund normaler menschlicher Eigenschaften.
Würde jedes Wissen und jede Datei gegen Gebühr weiterverliehen, und alle
Urheberrechte vererbt, wäre an Kultur nicht zu denken, und die Urheber
müßten zudem auf den Ruhm und die Ehre nachfolgender Generationen
verzichten. Man würde sie und ihr Wissen nie gekannt haben. Dagegen
bewegt sich die Materie in die andere Richtung. Aus einem ursprünglichen
Allmende wird durch die menschliche Arbeit persönliches Recht. Der
Bodenschatz in 1000m Tiefe, ein Dorfteich, Amerika, der Mond oder ein
Asteroid ist, solange er sich außerhalb der Reichweite befindet,
Allmende. Wem die Besitzergreifung, und Anerkennung als Eigentum
gelingt, wandelt das Allgemeine zur persönlichen Besonderheit.
http://www.t-h-e-n-e-t.com/html/_film/pers/_pers_marx.htm
http://www.chaco-pur.info/gr-recht.html
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