Die Wissenschaft der Wissenschaften behandelt im System
der Natur und Arbeit die Kosmologie, um die Funktionen des Kleinsten und
Größten , bzw. die erste Ursache zu ergründen. Im System der Gewalt und Politik
erforscht sie das Gute, und in den Geistigen Systemen ihre eigene
Erkenntnisfähigkeit, das Leib – Seele Problem, bzw. das Gehirn – Geist Problem.
Die ersten Philosophen der Antike waren gleichzeitig Physiker, welche sich der
Frage, wie die Welt entstand, und woraus diese besteht, widmeten. Die Milesier forschten nach dem Urstoff,
Pythagoras präsentierte die Zahl, bzw. Größenverhältnisse, die Eleaten das
konstante Sein und Heraklit den Logos als Gesetz bzw. Urregel. Demokrit sah die
Welt aus unteilbaren Elementen bestehend, womit er mit dem Bausteinprinzip
schon richtig lag. Die Frage nach dem Zuvor und der ersten Ursache beantwortete
sich hierdurch noch nicht, wenn man einmal von den biblischen Schöpfungsmythen
absieht. Sokrates und seine Schülergenerationen verlegten sich auf die
Erforschung der Erkenntnisfähigkeit, wobei man nicht die Geist – Gehirn
Schnittstelle untersuchte, sondern die Fähigkeit, das Ding an sich, bzw. die
Ideen zu ergründen, in Zweifel zog. Die jeweiligen Religionen sind zum
Zeitpunkt ihres Bestehens auf dem neusten Wissenschaftlichen Stand, und ihre
Gründer und Propheten sehen den immensen Widerspruch zwischen gegenwärtigen
Wissensstand und Religösität. Natürlich ist der jeweilige Wissensstand sich
verändernd, und kulturell verschieden und unterschiedlich gedeutet.
Kosmologie, Moralität und Erkenntnistheorie als Philosophie
haben in sich stets die Religion, und die Religion hat die Kenntnisse ihrer
Philosophie zum Gegenstand. Es wäre daher falsch, nur die asiatischen
Religionen in Verbindung einer Philosophie zu sehen, sondern auch die
Europäischen, obgleich es stets schwer fällt sich selbst ohne Vergleich zu
Fremden zu erkennen. In einer Zeit, als die flache Erde als Tierrücken auf
einem Wasser gedacht wurde, und astronomische Götter ihre täglichen
Arbeitsabläufe nachgehen, war dies zugleich auch der letzte Stand des Wissens,
aus welcher Gott und Kosmologie abgleitet wurde. Als die Israeliten erkannten,
daß Gott keine Naturfiktion, ein Prozeß oder Astronomisches Objekt sein kann,
erkannten sie Gott als Übernatürliches, Natur abstrahierenden Geist. Nur war
dieser Geist noch ein unsichtbarer übermächtiger Mensch, denn seine
Schöpfungsarbeit war mühsam, er benötigte einen Freien Tag, und er sah sich zum
Handelsvertrag mit dem Volk der Israeliten genötigt. Ebenso herrscht die
übernatürliche, auch unter Funktionsgottreligionen , praktizierte Vorstellung,
des Austausches von Opfergabe gegen Wunder mit Jahwe. Da diese
Gottesvorstellung auf einen von Mensch und Natur getrennten Gott beruht,
erwächst in und wegen Jesus von Nazareth die Idee der Einheit von Mensch und
Gott. Dem Christengott wird nicht etwa geopfert, sondern er opfert sich dem
Menschen, woraus sich eine revolutionäre Umkehrung der Religiösität ergibt.
Während auch die vorangegangenen Religionen Sünden und Schulden auf dem
göttlichen Konto anhäuften, erläßt und vergibt der Gott des Christentums, und
opfert sich, um dem Menschen ein Guthaben angedeihen zu lassen, durch
Kreuzigung. Schon die Philosophen der griechischen Antike, schufen in einer
Welt voller Funktionsgötter, wie Platon Texte, die auf einen phanteistischen Geist
von unendlicher Größe, hinweisen. Sein Schüler, Aristoteles, konkretisierte
Gott als Geist im Gedanken des Unbewegten Bewegers, jedoch noch als
Vollkommenen, der das Übel unerklärt läßt. Mit dem christlichen
Dreifaltigkeitsbegriff sind zahlreiche Mißverständnisse und Kontroversen
aufgetreten. So bestimmt Meister Eckhard jeden Menschen wie Christus mit
göttlicher Seele, bzw. Geist identisch mit göttlichen Geist. Gottheit definiert
Eckhard sogar absoluter als Gottvater, in dem er jenseits von Gut und Böse, in
reinster Form, als nur Geist dargestellt wird. Die Gottesartigkeit Jesus
Christus, kommt daher auch jeden Menschen zu, und es wäre an sich nur noch ein
kleiner Schritt, den Mensch als Gottes äußere Erscheinung anzusehen, welcher
durch Ihn lebt, denkt, und sich erkennt, wodurch in nächster Wahrheit Gott sich
erkennt. Dies impliziert jedoch eine Unvollkommenheit von Gott, aber will man
Gott nicht als Terrariumsbetreiber – Erschaffer des Unvollkommenen, um sich an
deren Leid belustigt - ansehen, muß Gott als unvollkommener Geist durch die
Welt sich selbst erkennen. Und dies vollbringt er durch seine Form als Mensch.
Für die These der Selbsterkenntnis Gottes, konnte Descartes mit der sicheren
Gewißheit des Ichs vom denkenden Ich einen gewaltigen Beitrag leisten. Auch
wenn man alle Gedanken in Zweifel zieht, so ist das Wissen vom Ich die
sicherste überhaupt. Kant unterscheidet die Gedanken in die a priori vorhandenen Gedanken (Rationalismus) und die
Nachgedachten a posterorie Gedanken
(Empirismus). Gegen das unerkennbare Ding an sich bringt Hegel ein ganzes
System in Stellung – aufgebaut auf dem Ich bzw. Gott, über welchen man durch
Dialektik die ganze Welt der Begriffe erschließt und sicher erkennt. Hier ist
der Geist so wie das Ich genommen, welches sich stets nur auf sich selbst
bezieht, sich daher als Subjekt als Objekt voraussetzt und in sich
unterschieden ist, und darin unmittelbar über seine Einheit und Selbheit bewußt
ist. In dem sich Gott wie das Ich als Mensch erschafft, hat er alle Gewalt zur
Selbsterkenntnis. Und jede Erkenntnis des Menschen von sich und der Welt, ist,
weil der Mensch eine Erscheinung des unvollkommenen und lernenden Gottes ist,
eine Erkenntnis Gottes von sich selbst, weil Gott wie das Ich nur sich auf sich
als Objekt bezieht und weiß, nicht unterschieden, sondern Eins zu sein. Hier
haben wir eine pantheistische Weltvorstellung ausformuliert, die Platon,
Eckhard, Brahman – Atman Lehre oder die Sikhs nur diffus beschrieben.
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