Freitag, 7. Juni 2024

Künstliche Intelligenz

 Um zu erklären, was der Unterschied zwischen einer herkömmlichen Rechenmaschine und der künstlichen Intelligenz eigentlich ist, müssen wir uns noch einmal vorstellen, was eine Rechenmaschine bzw. ein Computer macht. Er besteht nämlich aus Schaltmaschinen, die wiederum andere Maschinen einschalten. Dies geschieht heutzutage mit Transistoren: Ein Transistor schaltet einen anderen Transistor an oder aus.


Bei der künstlichen Intelligenz ist es so, dass sie nicht stur einen vorgegebenen Ablauf durchführt. Hier sind die Schalter bzw. Schaltmaschinen künstliche Neuronen. In diesem Fall sind es einzelne Programme, die Schaltmaschinen simulieren, jedoch mit der Besonderheit, dass sie ihre Sensibilität verändern können. Durch die Veränderbarkeit der Sensibilität können sie Signale an verschiedene Neuronen weiterleiten. Das Signal wird durch die veränderte Sensibilität des Neurons weitergeleitet, dessen Wert angepasst wurde. Dieses Prinzip ist plastisch.


Interessant und lehrreich ist, dass die Veränderung der Sensibilität und des Schaltnetzwerks immer durch Fehler stattfindet. Es ist wichtig, Fehler zu machen, denn nur aus ihnen können wir lernen. Auch eine künstliche Intelligenz muss Fehler machen, damit sie sich korrigieren kann. Diese Korrektur ist eine Veränderung der Sensibilität der Neuronen bzw. Schalter und erfolgt durch einen Lernprozess.


Auch wir Menschen können nur durch Fehler lernen, ebenso wie Tiere. Ein solcher „künstlich intelligenter“ Computer lernt ebenfalls nur, indem er Fehler erkennt und entsprechend korrigiert. Dies geschieht entweder selbstständig, indem er bekannte Ergebnisse überprüft und feststellt, ob sie richtig oder falsch sind, oder durch menschliche Hilfe, indem der Computer auf seine Fehler hingewiesen wird und sich entsprechend korrigiert. Dadurch kommt er zu neuen Erkenntnissen.


Freitag, 20. Oktober 2023

Kunst

 Kunst ist ein Produkt geistiger Kreativität. 

Die durch Kreativität und Genialität erzeugten Kunstwerke sind Unikate und sind nicht durch einen einzigen Werkzeugprozeß erschaffen. Werkzeuge sind Träger von Information des von ihnen zu schaffenden Produktes. Menschen, die sich ihre Arbeit erleichtern wollen, nutzen Werkzeuge, welche vorrangig immer müheloser ein Werkstück in vielen Kopien erzeugen. Ein Kunstwerk hingegen ist voller Mühe und ein Einzelstück. Sehr wohl kann das Einzelstück ein Werkzeug zur Erschaffung von Kopien ihrer selbst sein, wie zum Beispiel Holzschnitte, Kupferstich oder eine Negativform für Keramik und Kunststoff, aber dieses einzelne Kunstwerk kann nicht mit Werkzeugen nachgemacht werden.

Zu diesen Kunstwerken als Einzelstücke und Unikate gehören auch alle Erfindungen und Entdeckungen (Entdeckungen sind Erfindungsmittel), da in ihnen Mühe und Genius einfließen, und diese nicht mit Werkzeugen oder Maschinen erschaffen wurden. 

Kunstwerke werden zwar mit Pinsel, Meißel, sowie auch Instrumenten gefertigt, doch taugen diese Informationsträger nicht zur Kopie einer Kreativität. Erst die Gesamtheit aller Pinselstriche, und das kreative Zupfen von Gitarrensaiten  schafft ein Kunstwerk. Ein Nachahmen mit Werkzeugen ist zwar mühevoll aber nicht mehr kreativ - darum eine Kopie. Die Kreativität fehlt dann auch im maschinellen Aufnehmen von Bild und Tondokumenten oder der  Nachbau in einer Taktstraße einer Fabrik.


Somit ist ein Kunstwerk ein Bauplan und Datenträger von vielfach erzeugbaren Arbeitsgegenständen, und das Kunstwerk das Arbeitsprodukt des Geistes, welche wir die Idee nennen. So haben wir nun Routineprodukte nG im Istzustand  und das Kunstunikat 1G ist die Information als allgemeiner Sollzustand.


Das ich hier Erfindungen und Entdeckungen mit zur Kunst zählen möchte, mag etwas sonderbar erscheinen, doch steckt in ihnen nicht auch Kreativität und menschlicher Genius? Ist es nicht auch eine Erfindung, diverse Erdpasten auf Höhlenwände zu streichen um mit ihnen die Tiere und Landschaften seiner Umgebung darzustellen? Oder man denke an die Erfindung eines mehrfach gelochten Knochens, mit dessen Hilfe man  verschiedene Töne erzeugt? Ebenso verhält es sich mit der Handwerkskunst, wenn ein Rohling eben nicht mit stupider Routinearbeit hergestellt wird, und somit jedes mal eine kreative Bearbeitung erfordert. Menschliche Kreativität ermöglicht durch Entdeckungen und Erfindungen von Kunstwerken in Form von Kunstnaturen wie Kunststoffe, Kunstformen und Kunstintelligenzen. Hier steht die Kunst noch im Sprachgebrauch, obwohl sie sich nur auf den Prototypen und der Erfindung bezieht. Die so genannten künstlichen Industrieprodukte sind in der Regel schon allesamt Kopien eines einzelnen Kunstwerkes und erfahren eine routinierte Produktion.


Montag, 9. Oktober 2023

Der verliehene Markt

 Linke und Rechte haben zum Teil beide Recht. Die Linken kritisieren die Kapitalisten an der Macht, und die Rechten die Sozialisten an den Schalthebeln. Beide Parteien befinden sich jedoch im Unrecht, denn es gibt keinen reinen Sozialismus, da in der westlichen Welt milliardenschwere Oligarchen - hierzulande Philanthropen genannt, die Politik über Wirtschaft und Stiftungen beeinflussen, und es gibt auch keinen reinen Kapitalismus, da gerade im Westen die gesamte Wirtschaft massiv von den Staaten reguliert und reglementiert wird.


Daher muß an dieser Stelle erinnert werden, und mit Sicherheit war es schon eine Intension der Republikaner gewesen, daß Staaten keine Leerstellen sind, sondern von konkreten Menschen geleitet werden. Die Erfinder der Republik dachten dereinst, ohne Monarch würden alle Bürger frei sein, und der Freistaat wäre nun ein netter Dienstleister. Tatsächlich ist aber der Staat im Westen durchsetzt von Vertretern westlicher Oligarchen, welche, und dies ist nun kein Widerspruch, selber Unternehmer sind, aber sozialistischer Gesinnung sind und über staatliche Eingriffe in die Marktwirtschaft sich selber Vorteile verschaffen. Der Staat als politisches Handlungsmittel ist ein kraftvoller Hebel westlicher Milliardäre. Diese wollen sich nicht an marktwirtschaftliche Regeln halten, sondern für sich Vorteile und den einfachen Bürgern Nachteile  verschaffen. Eben weil der Staat keine neutrale Leerstelle ist, wird er von Personen mit egoistischen Interessen besetzt, und jedweder politischer Streit und Machtkampf ist in Wahrheit ein Streit verschiedener Oligarchen.


Zum Beispiel schafft sich der westliche Oligarch Umweltschutzgesetze, mit denen es kleinere Konkurrenzunternehmen schwerer haben, und er so seinen Marktanteil vergrößert. In Länder der dritten Welt fördert er Marktwirtschaft, damit diese ihre Wirtschaft nicht mit Zöllen schützen kann. Je nach Sichtweise schimpfen nun Linke und Rechte auf die Sozialisten oder den neoliberalen Kapitalismus. 

Zugegeben besteht in einer staatenlosen Gesellschaft mit freier Marktwirtschaft immer die Gefahr, dass narzisstische und psychopathische Persönlichkeiten Macht über andere ausüben, bzw. ungestört zu einem kriminellen Warlord werden. 


Darum wird und muß es in einer freien Gesellschaft eine Instanz geben, die über Moral und Ordnung, sowie um Gerechtigkeit und Rechtsprechung wacht. In der Regel wird es sich hierbei um eine religiöse Instanz handeln, aber man muß hier bedenken, daß es im Bereich der Religion auch um machtversessene narzisstische Persönlichkeiten handeln kann, und eine moralische Kontrolle der Gesellschaft im Einvernehmen mit der Bevölkerung unmöglich gemacht wird.


Die ideale spirituelle Instanz zur moralischen Kontrolle im Geiste der Freiheit kann nur ein, den irdischen und egoistischen Wünschen entsagender Mönch oder Yogi sein. Eine solche Person sollte so nur von den Almosen der Bevölkerung abhängig sein, die dieser für den Eigenverbrauch ruhig annehmen darf, aber es so unmöglich ist, ihn zu bestechen oder zu übervorteilen, und er selbst nicht den geringsten Wunsch nach Besitz und Reichtum in sich trägt. Alternativ könnte dies auch, wenn dies die Menschen akzeptieren, eine egolose künstliche Intelligenz übernehmen.


Während der Fürst, der König und Räuberhäuptling die Freiheit seiner Untertanen missachtet und sie versklavt, entsteht der moralische Geschäftsführer durch die Anerkennung der Freiheit aller Menschen, wie die Menschen ihren moralischen Chef anerkennen.  Die Ware die hier von den  Menschen und ihrem wachsamen Auge getauscht wird ist die Freiheit.


Als staatenlose Gesellschaft kennen wir in Deutschland die Friesen des Mittelalters, und wir kennen in Osteuropa die Kosaken. 


Der Staat erkennt die Rechte seiner Bürger nie an denn der Staat ist das politische Mittel von Privatpersonen zur Ermächtigung und Vorteilsnahme. Dieser Staatsapparat  ist der oberste Mißachter und Freiheitsräuber seiner Bürger, denn die Bürger sind stets sein Besitz und versklavt in verschiedenen Stufen. Ob nun innerhalb des Staates jemand wiederum privater Sklavenhalter, Gutsherr oder Leibeigener ist, ändert nichts an der Untertänigkeit unter einem Monarchen oder Präsidenten.


Wenn Rechte oder Linke den Staat oder Kapitalismus kritisieren, dann wird eben immer mal das Gegenteil in den Himmel gehoben. Manchmal vernimmt man aber vernünftige Ideen, die auf den Hierarchischen Aufbau des Rechts bezug nehmen. Verliehenes oder verpachtetes Eigentum hat immer auch auf einer unteren Ebene einen Eigentümer, also jemanden, der für diese Sache verantwortlich ist. Wenn im heutigen politischen System überall der Staat der letzte eigentliche Eigentümer aller Sachen und Menschen ist und die Bürger ihr Eigentum nur unter diesen Vorbehalt genießen, wie wäre es dann, wenn man kommunistische und marktwirtschaftliche Konzepte kombiniert?


Wenn wir ähnlich eines Ordens oder einer Ehe ein gemeinschaftliches Eigentum aller Dinge und Sachen konstruieren, unter dessen Konzept das Privateigentum gewahrt wird. So herrscht im Gemeinschaftseigentum das Grundgesetz: “Was du nicht willst, was man dir tue, das füg auch keinem anderen zu.” unter dessen Bezugsrahmen die Menschen marktwirtschaftlich und frei miteinander interagieren können. Es gibt keine Steuern und Subventionen und für Sicherheit und Katastrophenschutz kümmern sich die Menschen selbstständig, wie es ihr Gemeinschaftsrecht gebietet. Hier können die Mitglieder eines Gemeinschaftseigentums entscheiden, wie arm oder wie reich jemand werden darf, oder welches Grundstück zur lebenslangen Nutzung verliehen wird.


Donnerstag, 1. Dezember 2022

Wunsch und Sein

 Das Hier und Jetzt ist als gegenwärtiges Sein der Istzustand der Welt. Ihm gegenüber steht ein, in Vergangenheit und Zukunft gerichteter Sollzustand. Er manifestiert sich als Wunsch und Begierde und wird erlebt als Tagtraum und Ohrwurm. Statt der Stille im einfachen Hier und Jetzt wird der Wunsch von einem mentalen Lärm begleitet, dem es darum geht die Gegenwart, wie sie ist, zu verändern. Die Gier und Begierde des Sollzustandes manifestiert sich überdies, im Gegensatz zum in sich ruhenden Selbst, als Ego.


 Dieses Ego ist der menschliche Demiurg der keine Konzentration und Achtsamkeit kennt, weil er von Wünschen und Sehnsüchten getrieben wird. Ja, das Ego ist gierig und merkt nicht, wie jede Befriedigung seiner Begierde, eine neuere Begierde erzeugt. Der extremste Zustand des Egos ist, wenn sich das Ego über andere Wesen erheben muß, in dem es diese abwertet. Dies ist der eigentliche Narzissmus. Seine Gefährlichkeit ist nicht nur die körperliche Gewalt gegen Schwächere, sondern die seelische, emotionale Gewalt, in dem die physische Gewalt nur das Mittel zur Selbstüberhöhung darstellt. 


Im Istzustand weicht das Ego dem wahren Selbst. Wo sich das Ego in einer selbstüberhöhten Getrenntheit von dem Sein und den Objekten sah, findet sich das Selbst sich als demütige Verbundenheit mit allem Sein in der Welt. In ihr liegt das Wissen, daß diese partikuläre biologisch begründete Trennung von allen Wesen eine reine Illusion ist. Der Grund hierfür war relativ einfach: Wollte Gott in allen Wesen leben, so bedurfte es zu einer sinnvollen Interaktion die Unkenntnis von einer Verbundenheit des göttlichen Bewußtseins in allen Wesen. (Niemand kann sinnvoll in einem Spiel alle Figuren gleichzeitig spielen.)


Technisch ist der Sollzustand ein von Trieb und Instinkt getriebener Zustand der Unzufriedenheit. Das im Sein lebende Selbst ist die Instinkthemmung, Fleiß, Arbeit und  Konzentration, welche sich im Zuge seines Einsatzes - was sich mental als Ruhe ausdrückt - immer mehr in glückseliges Nichts auflöst.