Menschen und Völker besitzen dreierlei Güterformen: Die unbegrenzt kopierbare Bildung (S) (geistige Arbeitskraft), veränderliche Materie (A) und konstanter Raum (T). Die Bildung des Volkes ist seine Kultur und Religion, seine Materie die biologische Substanz und sein Raum das Siedlungsgebiet. Die Grenze, als materiell umformter Raum ist nicht der amoralische Akt des ersten Kapitalisten, sondern der erste kulturelle Akt des Arbeiter und Bauerns. Der Boden wurde nicht einfach so nach Gutdünken eingehegt, sondern das bepflügte, gesäte, gejätete und gepflegte Feld des Bauern. Menschliche Leistung kann langfristig nur dann erfolgen, wenn jene Leistung auch den Leistungserbringer zu gute kommt. Kulturelle Höchsleistung erbringt der Mensch nur im Vertrauen, dieses nur für sich oder einen kulturell nahe stehenden Mitmenschen zu erschaffen. Natürlich arbeitet man gerne auch für andere Personen, jedoch nur für die seiner völkischen Vertrauensgemeinschaft - Völker sind auch ohne Abstammungsprinzip als Toleranz- und Vertrauensgemeinschaft definiert - allen voran den Kindern und Enkelkindern. Jede Hochkultur geht von vorn herein zugrunde, wenn alle Leistung an volksfremde Arbeitsscheue gerät. Nur eine ordentliche Grenze sorgt für den Schutz des Lebens, des Bodens (T), der eigenen geschaffenen Güter (A) und wehrt erfolgreich schädlichen und unwahren Ideologien (S) ab. Den Hauptschutz bietet die Grenze zudem vor der eigenen Umvolkung, seinem gewollten Austausch durch satanische Mächte. Umvolkung und Ausdünnung von Völkern ist praktischer Chauvinismus und Imperialismus, und im biologischen Sinne angewandter Rassismus. Imperialismus entsteht durch die Bewegung der Staatsgewaltsgrenze (A), Umvolkung ist die Bewegung der Volksbesiedlungsgrenze (S) und Annektion ist die Bewegung der Staatgrenze (T).
In der Weltpolitik werden vorrangig Wege und Grenzen an geographischen Formationen angelegt. Am liebsten an Flüssen und Bergen, sowie an Gewässern und Gebirgen im Allgemeinen. Jede Gemeinschaft und als Staaten zusammengefassten Gemeinwesen benötigen Wege für Handel und Militär. Ebenso benötigen sie Grenzen gegen Handel und Militär, weil eine Grenze jenen Handel, welcher der eigenen Gemeinschaft schadet unterbinden möchte. Auch versteht es sich von selbst, daß Staaten natürlich ihren eigenen Militär Wege für Feldzüge eröffnen möchten, gleichwohl eben diesen für fremde Streitkräfte verschließen zu gedenken.
Gewässer, wie Flüsse und Meere, sowie Gebirgshöhenzüge besitzen eine technische Besonderheit. Gewässer und Gebirge sind an sich schwer zu überschreiten. Wenn dann können Flüsse nur an wenigen Furten durchquert, und Gebirge nur an wenigen Pässen überschritten werden. Sie bilden daher an sich bereits eine ideale Grenze. Das Besondere aber ist nun, daß Flüsse und Gebirgshöhenzüge wiederum ideale Wege sind. Flüsse sind ideale Schifffahrtswege und Höhenzüge sind ideale Kammwege, bzw. auch Rennwege oder Rennsteige genannt. Gewässer und Höhenzüge sind daher immer als Einheit von Weg und Grenze anzusehen. Wer an den Rhein denkt, denkt sowohl an Staatsgrenze als auch an Rheinschifffahrt, die bereits von den Römern militärisch betrieben wurde.
Jedes Haus grenzt an ein Nachbarhaus und jeder Staat grenzt direkt an einen Nachbarstaat. Es gibt gar viele Häuser in einem Dorf und viele Staaten auf der Welt, doch man hat zuvorderst immer primären Kontakt mit den unmittelbaren Nachbarn. Der Nachbar ist der direkte Konkurrent und somit auch dann der Feind, selbst wenn man sich im Frieden befindet, denn der militärische Frieden ist der wirtschaftliche Krieg, und der wirtschaftliche Frieden wäre immer auch der kulturelle Krieg. Ist aber der Nachbarstaat der Feind, dann ist der Feind des Feindes der Freund, bzw. wäre dann der übernächste Nachbar der Freund mit einen gemeinsamen Feind. Zum Beispiel hat Deutschland oft Frankreich zum Feind, oder ist verfeindet mit Polen. War Deutschland mit Polen verfeindet, war es zugleich mit Russland/Sowjetunion befreundet, allerdings nur solange wie eben jenes Polen existierte. Nach Churchill hat Großbritannien immer gegen die stärkste europäische Festlandsmacht Krieg geführt. Gegen die Armada der Spanier, gegen Frankreich - zuletzt unter Napoleon, und ab 1914 gegen Deutschland. Ab 1945 war der britische Hauptfeind abermals nach Osten gewandert, diesmal gegen die Sowjetunion.
Hier fällt uns etwas Bemerkenswertes auf. Großbritannien mit seiner Insellage hat überhaupt keine konkrete Grenze zu Spanien, Niederlande, Deutschland oder Russland. Das Vereinigte Königreich grenzt an alle Meeresanrainer zugleich, und besitzt über den Atlantik, Ärmelkanal, Nordsee und Ostsee einen Seeweg zu jeden Land an der Küste Europas.
Ist daher eine größte Festlandsmacht als besondere Großmacht anzusehen, so ist die allgemeine Großmacht mit einer allgemeinen Grenze und Seeweg die jeweilige Supermacht seiner Epoche. Erst wenn jene Supermacht alle, an den Gewässer liegenden Staaten, erobert hat, wäre von einem Weltimperium die Rede.
Mit diesen Wissen ausgestattet, gelingt nun ein interessanter Blick auf die letzten 5000 Jahre der Weltgeschichte.
Sofort fällt uns auf, daß alle Hochkulturen und Staatengründungen an Flüssen liegen. Zum einen am Nil, an Euphrat und Tigris, Gelber Fluß und Jangtsekiang und am Indus. Während sich recht schnell um den Nil das Weltimperium der Ägypter entwickelt, haben wir es in Mesopotamien zunächst mit der allgemeinen Supermacht Uruk zu tun. Uruk nutzte die Flüsse Mesopotamiens als Wege und Grenze, um durch sie eine allgemeine Machtstellung gegenüber den anderen Stadtstaaten einzunehmen. Mehr als 2000 Jahre kämpfen nun nach den Akkadern die Assyrer und Babylonier um die Macht in Mesopotamien. Auch die griechischem Stadtstaaten grenzen sich durch zerklüftete Gebirge untereinander ab, um gleichzeitig über die zerklüfteten Küstenlandschaft gegeneinander wirtschaftlichen und militärischen Kontakt zu pflegen. Zum Rest der Mittelmeerküste haben sie eine allgemeine Positionierung durch Kolonisierung. Die Minoer auf Kreta sind mit ihrer Insellage genau wie Großbritannien als allgemeine Supermacht des Mittelmeeres anzusehen. Ihnen werden die Phönizier und Karthager folgen. Auch die Römer befinden sich durch das Mittelmeer mit allen Anrainerstaaten in Kontakt als Weg und Grenze. Rom ist hierbei nicht nur allgemeine Supermacht, sondern durch die rigorose Eroberung das Weltimperium des Mittelmeeres.
Aus der Blockade des Handelsweges zwischen dem Abendland und dem Fernen Osten durch die muslimische Imperien wie den Osmanen, erklärt sich überdies überhaupt die gesonderte Existenz Europas, obwohl Europa geographisch nur ein Teil der Eurasischen Kontinentalplatte ist. Die, durch die Moslems konservierten Techniken und Wissen, gaben dem Abendland die Fähigkeit zu Seereisen um die Handelswege auf dem Festland in den Fernen Osten zu umgehen. Hier, in der Renaissance, erwachen die europäischen Staaten, allen voran Portugal und das entislamisierte Spanien, zu allgemeinen Supermächten, denen die Weltmeere in ihrer Gänze Wege und Grenzen zugleich sind. Später werden die Niederlande und Frankreich, aber auch Großbritannien zu den globalen Kolonialmächten hinzustoßen. Russland kolonialisiert das dünnbesiedelte Sibieren. Das europäische Kolonialzeitalter, welches in westlicher Richtung verlief, in Amerika begann, über Australien nach Fernost und Afrika wanderte, endete mit der Eroberung der Osmanischen Gebiete im Nahen Osten. Spätestens dann nahm die USA den Platz der allgemeinen Supermacht ein, denn die USA grenzt gerade mit ihren Flugzeugträgern und Interkontinentalraketen an jedes erdenkliche Land der Welt. Da aber die Supermacht immer von Ost nach West wandert, also von Rom, Großbritannien und USA, wird Amerika langfristig von China abgelößt. Im Gegensatz dazu wandern die landgestützten Großmächte, wie wir oben gesehen haben, von West nach Ost. Nach Spanien, Frankreich, Deutschland heißt die gegenwärtige Großmacht Russland.
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