Die Naturalform Sachsens ist thüringisch, seine Sozialform sächsisch. Da um 1000 Thüringen zum Herzogtum Sachsen gehörte, eroberte Sachsen im Osten die sächsische Ostmark, dessen Herschergeschlecht der Wettiner nach 965 die Markgrafschaften Lausitz und Meißen besaßen. Der Kulturraum Ostsachsens ist von Thüringern geprägt – ihr Dialekt mitteldeutsch. Als dann 1237 die Wettiner noch zu Landgrafen von Thüringen aufstiegen, wurden fast alle Thüringer Staaten sächsisch.
Die fränkische Grafschaft Henneberg, zu welcher auch ein kleiner Thüringer Teil – Ilmenau – zählte, existierte in der ersten Hälfte des zweiten Jahrtausends, bis es 1583 Aufgrund des Kahlaer Vertrages die ernestinischen Wettiner erbten. Dieses fränkische Gebiet weilte seit dem unter Sächsischer Herrschaft, und wurde folglich als thüriningisch betitelt.
Seit 1826 ist das sächsische Franken zwischen Sachsen Meiningen und Sachsen Coburg aufgeteilt. Interessant ist nun die Aufstellung Sachsen Meiningens im Deutschen Kriege 1866 auf Seiten des Österreichisch angeführten Südens, während sich die Thüringer Sachsen Staaten mit Preußen verbündeten oder Neutral verhielten. Das Sachsen Coburg sich anders als Meinigen verhielt, mag dem Umstand zu verdanken, daß dieses mit Sachsen Coburg in Personalunion geeint, weniger unabhängig reagieren konnte. Erst nach der Umwandlung zur Republik konnte sich dieses fränkische Land zu einen Anschluß an Bayern entschließen, da sich in jenen Staat Bayern die meisten Gebiete Frankens befanden. Im fränkischen Freistaat Sachsen Meinigen wurde diese Anschlußoption vielfach diskutiert, aber man entschloß sich 1920 dann doch gegen Gewährung von Sonderrechten einer Republik Thüringen beizutreten. In der DDR lebte das fränkische Meiningen nochmalig als Bezirk Suhl auf.
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