Montag, 4. November 2019

Kriminalität und Staaten

Auch wenn ich schon früher an einer Definition des Staates interessiert war, so hatte ich schon viele Meinungen und Theorien vor mir liegen, welche ihn als wichtige Organisation im Zusammenleben der Menschen unentbehrlich darstellten. Nunmehr ist mir, im Zuge der Beschäftigung mit libertären Deutungen über den Begriff des Staates, eine konträre Theorie über Ziel und Nutzen des viel gerühmten Staates gekommen.



Wir müssen hierbei nicht nur den Ursprung aller Könige in Kriegsfürsten suchen, sondern auch den Ursprung der Kriegsfürsten in gewöhnlichen Kriminellen beschreiben. Die Grundstruktur menschlicher Gesellschaft muß zunächst aus gegenseitiger Achtung des Eigentums bestehen, bzw. freiwilligen Austausch der Waren und Besitzstände. Eine solche ideale Gesellschaft orientiert sich am siebten Gebot, wonach man nicht stehlen soll, was eine gegenseitige Anerkennung der Eigentumsverhältnisse inhäriert, wozu selbstverständlich auch Leib und Seele gehören.



Um einer notwendigen Arbeit zu entgehen, kann man nun das Objekt seiner Begierde in Besitz nehmen, bzw. zusätzlich den eigentlichen Besitzer - den Eigentümer, den Rechteinhaber an sich - mit Gewalt bekämpfen. Sind Diebstahl und Raub einfache Formen der gewaltsamen Besitzergreifung, so ist die Erpressung mit dem Verlust der Gesundheit ein ausgefeilteres System. Man kann dies nämlich nicht nur einmal tun, sondern es systematisch zur Gewohnheit ausweiten. Was wir dann erhalten ist eine regelmäßige Schutzgelderpressung, und dies ist genau das, was wir heute als Steuern und zu bezeichnen pflegen. Als kleiner Bruder der Steuer sei hier auch an den Lagebedingten Wegezoll erinnert - ein Abkömmling des Straßenraubes.



Auf diese Weise ist der Räuberhäuptling von einst über den Clanchef zum Kriegsfürsten aufgestiegen, denn - und das ist zwingend erforderlich - alle Räuberheere sind naturbedingt schwer bewaffnet. Die Unterscheidung zwischen Räuberhäuptling, Kriegsfürst, König und Kaiser ist daher nur Quantitativ zu beschreiben - qualitativ haben wir es mit der selben Sache zu tun. Der Chef einer Bande von Straßenräubern ist ebenso König seiner kleinen Welt wie ein mittelalterlicher Monarch. Und statt eines Krieges gegen die Nachbarkönige, führt er Krieg und Fehden gegen die Nachbarbanden, insofern er bemüht ist sein Territorium zu verteidigen und gegebenenfalls zu vergrößern. Beide besitzen ein Revier, in dem sie die Eigentumsverhältnisse der Mitmenschen mißachten, bzw. durch andauernde Gewaltandrohung die Eigentumsverhältnisse zu ihren Gunsten verschieben. Auch haben wir beim einfachen Räuber bis zum König keinen Unterschied zwischen dem System aus Anführer und Gefolge. An sich ist das Gefolgschaftswesen die grundlegende Beziehung zu allen Zeiten und allen Orten. Man findet es auf Arbeit, im Verein, in den Parteien, den Dörfern und Wohnblöcken. Es ist darum nur logisch, daß ein Räuberanführer an viel Gefolgschaft interessiert ist, wie das Gefolge am Prestige des Anführers. Auf diese Weise bilden sich Banden, Heere und Königreiche.



Politologisch gesehen versteht es sich von selbst, daß das Gefolge als Vasall des Anführers seinen treuen Dienst verrichtet und dessen Befehle befolgt. Markttechnisch wird der Gehorsam einmal mit dem Anteil an der Beute beglichen, oder in weiter entwickelten Systemen dem Gefolgsmann ein eigenes Beutesystem verliehen. Im Mittelalter wäre dies eben die Belehnung mit Grundstücken, Rechten usw. geschehen. Das Lehnswesen wäre daher auch schon das erste logische System einer Revierbelehnung innerhalb einer Bande - vorausgesetzt der allen sichtbare Treueeid.



Die kriminellen Akte einer Bande mögen erstmal als signifikanter Lebenseinschnitt für die Betroffenen erscheinen, für die Nachfolgegeneration jedoch, erscheinen die Lösegeldzahlungen und alltäglichen Sklavendienste bereits als normal. Die nächste Generation ist daran gewöhnt, kennt ihre Aufgaben, weiß wer der Bandenanführer - ergo König ist, und gibt diese Information auch an die weitere Generation weiter. Die ursprüngliche Kriminalität ist nun der staatliche Normzustand, welcher die konkurrierenden kriminellen Banden als solche bezeichnet und bekämpft.



Der Unterschied zwischen Dynastie und Republik ergibt sich vorangig aus dem Austausch des Bandenanführers, bzw. Räuberhäuptlings und Königs. Wir müssen dies aber so verstehen, daß sich in Dynastien bereits politische Systeme und Strukturen bildeten, und diese nach der Absetzung des Räuberhäuptlings weiter existieren. In der Republik übernehmen Gefolge und Vasallen die Macht, in dem bestimmten Kriminellen geregelte Machtanteile am Freistaat zugestanden und gesichert werden. Dies können Regionalfürsten (ehemalige Lehensnehmer), Unternehmer oder Parteifunktionäre sein. Gewiß wird darin um diese Regeln und Machtsysteme politisch gestritten - in Prinzip solange, bis ein partieller Räuberhäuptling seine Nachkommen als Staatsoberhaupt einsetzt, und somit abermals eine monarchische Dynastie begründet. Dies war bei den römischen Kaisern der Fall, ist aber auch schön bei Nordkorea zu sehen. Zugegeben, der Hausmeier Pippin hatte den republikanischen Teil übersprungen sich gleich an die Macht im Frankenreich geputscht.



Betrachten wir uns nochmal die Evolution der Kriminalität. Wir beginnen mit dem einfachen Diebstahl und gehen zum Raub über - bei welchen schon die Körperverletzung, bzw. die Drohung dessen inbegriffen ist. Die Drohung ist zunächst ein Versprechen einer Körperverletzung und ist die Grundlage einer andauernden gewohnheitsmäßigen Arbeitskraftdiebstahls, was wir Sklaverei nennen. Dieses Phänomen finden wir schon früh in der Menschheitsgeschichte, und man kann feststellen, daß ganze Großimperien sich auf diesen legalisierten Kriminalitätsakt aufbauten. Legale Kriminalität deshalb, weil die unangefochtene Bande und ihr Räuberhäuptling ihr Tun natürlich nicht als Unrecht ansehen, sondern vielmehr als moralisch fundierte Selbstverständlichkeit. Das Problem der Sklaverei ist jedoch, daß durch das fortdauernde Verheizen der Menschen man immer auf einen Nachschub an Sklaven angewiesen ist. Im Falle des Römischen Imperiums versiegte dieser benötigte Nachschub spätestens nach der verlorenen Schlacht im Teutoburger Wald. Die Römer begannen mit dem Kolonat ihren Sklaven Land zu verpachten, in welchen die Bauern zwar leben und Familien gründen können, aber dennoch systematisch unfrei gehalten wurden. Kaum vom mittelalterlichen Feudalsystem zu unterscheiden, hatten die Kolonen ihre Abgaben und Pachtzins zu entrichten, und hatten keinerlei Rechte das Land zu verlassen oder sonstwie aufzumucken. Das Land blieb natürlich Eigentum des Gutsherrn, wie man es auch vom mittelalterlichen Lehnsrecht her kennt. Wichtig war die Vererbung aller Dienstpflichten an die Kinder, so daß sich das wirtschaftlich notwendige Sklavenheer selbst erhielt. Da sich Konflikte innerhalb einer Bande dergestalt äußern, daß das Gefolge und der Anführer sich stets um den Anteil der Beute streiten, so finden wir auch im Mittelalter den Kampf zwischen Zentralgewalt und Fürsten, wobei sich im Falle des Heiligen Römischen Reiches die Fürsten gegen den Kaiser durchsetzten und an Macht gewannen. Erst im 18. und 19. Jahrhundert setzte sich wieder die Zentralgewalt, bzw. der Bandenanführer durch, was sich als Befreiung der Bauern aus der Leibeigenschaft äußerte. Die monetäre Abgabenpflicht an den Zentralstaat erleichterte das Leben der Bauern, eine allgemeine Unfreiheit blieb deswegen immernoch bestehen, aber drängte die Beuteanteile der Gutsherren zurück.



Da ich früher immer die Weltgeschichte in drei logische Stufen von Gesellschaftsformen darstellte, muß ich mit meiner neuen Erkenntnis über den Ursprung des Staates meine alten Überlegungen überdenken. Die asiatische Gesellschaftsform, mit der ich eine Welt eines absoluten Eigentümers aller Dinge beschrieb, wäre nunmehr als Gesellschaft eines einzigen Bandenanführers, bzw. Räuberhäuptlings mit seinem Gefolge einzuteilen. Dies ist insofern der Ursprung aller kriminellen Organisationen, in welcher der eine Anführer unangefochten an der Spitze steht, und sein Gefolge ihm gegen einen Beuteanteil treu zur Seite steht. Hier denken wir an Dschingis Kahn, Clodwig, die Pharaonen oder Timur. Die sogenannte antike Gesellschaftsform aus mehreren Freien bestehend, ließe sich nun als Gemeinschaft mehrerer Bandenanführer deuten, welche als ursprüngliches Gefolge die Macht übernommen, und nun selbst als Sklavenhalter und Leibeignenbesitzer auftreten. Ganz allgemein sind Republiken Resultate von geglückten Aufständen des Gefolges gegen den Anführer, welche zwar den Anführer entfernen, aber seine Machtstruktur zum eigenen Vorteil belassen. So ergeben sich um die Eroberung der Machtstrukturen und Institutionen vielerlei innenpolitische Kämpfe, da jeder Anführer die Staatsgeschicke für seinen eigenen Vorteil auszunutzen gedenkt. Man sieht nun auch schon das System des Korporatismus, in welchen mächtige Bandenanführer fast wie reiche Kapitalisten erscheinen, in Wahrheit aber über die Staats Infiltration das Land zum eigenen Vorteil immer mehr zu einer sozialistischen Gesellschaft ausbauen. Die sozialistische Gleichverteilung - zum Vorteil der dies veranlassten Räuberbande - beruht auf der vorangegangenen Zwangsenteignung bestimmter Bevölkerungsgruppen durch das Gewaltmonopol des Staates - Zwangsabgaben sind Enteignungen und dies ist Ideologiebefreit Kriminalität einer Räuberbande.



So läßt sich jetzt leicht die Monarchie als Ein-Räuberbanden-System als Gesellschaft des asiatischen Typs, und die Aristokratie mit ihrem Mehrbandensystem als Gesellschaftsform des antiken Typs. erkennen. Daher wäre die, nach Hegel eingeteilte, germanische Gesellschaftsform, eine Beziehung von freien Menschen ohne kriminelle Bandeninstitutionen, welche wir als Demokratie betiteln könnten. Hier sei eingewendet, daß es natürlich auch bei Germanen, Kelten und Slaven - um mal unsere Vorfahren zu nennen - auch Staaten, ergo Räuberbanden gab, so wie es auch weltweit leider immer Kriminalität gab und gibt. Es handelt sich nur um eine fromme Idealvorstellung, welche vielleicht auf dem Glauben beruht, daß sich noch niemand an eine Fremdherrschaft gewöhnt hatte. Es gab genug Staatenbildungen wie Fürstengräber beweisen und die germanischen Plünderungszüge ins Römische Reich zeigen deutlich großkriminelle Ambitionen. Zum Beispiel ist auch die Besiedlung der britischen Inseln durch Angeln und Sachsen eine reine kriminelle Bandenaktion, aber auch die jahrhunderte später erscheinden Wikinger sind einzig alleine Räuberbanden. So erscheint nun die Fremdgründung Russlands durch die Wikingerbanden nicht mehr als manko Russischer Geschichte, sondern erweist sich jetzt zur moralischen Ehre des russischen Volkes selbst keine großkriminelle Bande hervorgebracht zu haben. Gewiß ist es sehr spekulativ eine Privatrechtsordnung als Demokratie zu bezeichnen, zumal man sich gewöhnlich darunter eine Regierungsform vorstellt. Aber kann es Demokratie als Volksherrschaft überhaupt in einem Staat geben? Volksherrschaft sollte doch per Definition eine anarchistisch freiheitliche Privatrechtsordnung sein, und nicht die Herrschaft von über 50% über die Unter 50%, da die Mehrheit die Ausplünderung der Minderheit demokratisch beschließen kann, also man unter Mehrheitsherrschaft trotzdem immer eine Herrschaft - ergo Unfreiheit versteht. Gerade historische sogenannte Demokratien erweisen sich oft als Aristokratien - die antiken Griechen und amerikanischen Südstaatler waren sklavenhaltende Bandenanführer. Auch die heutige westliche Demokratie ist in Wahrheit ein System privater Bandenanführer, welche über den Staatsapparat eine Schutzgelderpressung und Umverteilung, aber auch Gesetze zu ihren Gunsten durchführen, und somit eine sozialistische Herrschaft zur Unterdrückung der Bürger darstellen. Bei dem Imperativ: “Sei Person, und anerkenne jeden Anderen als Person” können wir nunmehr präzisieren, daß dies einen Staat von vornherein ausschließt, weil ein Staat per se in das Recht der Privatpersonen eingreift. So macht die gegenseitige Anerkennung als Eigentümer auch mehr Sinn, als meine damalige Vorstellung, daß hier ein Staat vonnöten gewesen wäre, da dieser die hier vorgebrachte Anerkennung ja eben gerade nicht ausübt. Der Staat als neuzeitliches Konstrukt ist in Wahrheit gar nicht existent - es gibt nur eine ausgefeilte, die Rechte der Privatpersonen mißachtende, Kriminalität.



Gesellschaftssysteme aus Anführer und Gefolge sind im Grunde allgegenwärtig und entstehen zu allen Situationen und Themen. Das diese sich zur Bande entwickeln und kriminell aktiv werden, bedarf psychologisch gesehen oft eines narzisstischen Bandenführers und unerbittlichen Räuberhäutling, da zu Raub, Gewalt und Sklaverei, aber auch zur Erpressung es Menschen mit wenig Menschlichkeit, daher Mitleidlosigkeit bedarf. Damit diese Banden aber auch politische Großreiche begründen können, so kann wohl von einer starken Geburtenrate ausgegangen werden. Imperien, wie unter Räuberhäuptlingen wie Attila, Timur und Dschingis Khan bedürfen eine großen Menge an vielen jungen Männern ohne wirtschaftliche Perspektive. Es bedarf Männer, welche eben keinen Hof erbten, noch nicht heirateten, und darum in den Raubzügen eine Zukunft im Glanze des Bandenanführers und den Beuteanteil sehen. Auf Grund des politischen Bargeldes aus Macht und Gewalt besteht für Frauen nur wenig Chancen auf einen Status des Bandenanführers. Hier besteht eigentlich nur die Möglichkeit Tochter eines Räuberhäuptlinges zu sein, oder als Königin im Hintergrund die Fäden zu ziehen. Der übliche Bandenanführer pflegte sich in der Weltgeschichte mit Frauen zu schmücken, wie diese sich im Gegenzug im Prestige der Gunst des Anführers sonnten. Daneben ist auch der Kleidungstil der Anführer interessant, da er nicht aus den uniformen Anzug und Krawatte besteht, sondern prunkvoll nach Außen sichtbar den hohen Status des Anführers anzeigt. Mittelalterliche Könige und moderne Bandenchefs mit ihren Goldkettchen und Prunkfahrzeugen sind sich hierin vollkommen ähnlich. Was das Geld als solches betrifft, so sehen wir zum einen die reine Aneignung über Raub und Erpressung in Form von Steuern, und zum anderen die Aneignung des Münzrechts. Die Einheitlichen, mit einen königlichen Siegel versehenen Münzen von Krösus sind eine wirtschaftliche Innovation, doch hätte dies nicht auch ein privates Unternehmen stemmen können? Gewiß, die Macht und Gewalt des Königs, hätte keine private Münzprägefirma aufbringen können. Private Münzen, es gab sie in England der industriellen Revolution, müssen sich mit Qualität des Edelmetallgehaltes durchsetzen. Staaten eigenen sich aber gerade deshalb das Münzrecht an, da sie mit diesem Instrument die Bevölkerung zusätzlich ausnehmen können. Zum einen sortieren sie die zu schweren Münzen aus (Kippen und Wippen), und sie senken kontinuierlich den Edelmetallgehalt. Beginnt nun das Volk zu Murren wird einfach ein fiktiver Nennwert eingeprägt, oder zu Hauf ungedecktes Papiergeld auf den Markt geworfen. Das moderne Staaten überhaupt ein wenig auf eine vernünftige Finanzpolitik bauen liegt darin, ihre Wirtschaft nicht zu zerstören, denn ohne Wirtschaft gibt es weniger Steuern und ohne Steuern keine Kanonen. Bekanntlich hatte sich die Landesfürsten immer mehr Rechte und Kompetenzen auf Kosten der Zentralmacht einverleibt. Allerdings gingen ihre Lehensnehmer - die Gutsherren - ebenfalls so vor, und das mittelalterliche Bevölkerungswachstum sorgte sodann für einen gekonnten Gegenschlag der Landesherren gegen die niederen Gutsherren. Die Landesherren begannen, mit Privilegien und Rechten ausgestattete Städte zu gründen, in welche sich vormalige Leibeigene sich zumindest zu steuerpflichtigen Stadtbürgern zu befreien wußten. Die städtische Freiheit ist natürlich nur Relativ zu sehen, denn die Städte selbst waren im Mittelalter republikanische Stadtstaaten mit dynastischen Tendenzen der Stadträte und Amtsinhaber, die wir als Patrizier kennen. Wie oben erwähnt sind Amtsinhaber versucht ihr Amt zu vererben und eine quasi Dynastie zu installieren. Die Städte selbst können unter anderem auch als Reichsstadt nur dem kaiser Untertan sein, oder sogar eine Freie Stadt, welche außer Verteidigungspflichten fast Unabhängigkeit genießt. Aus diesen freien Städten entwickelte sich im Kampf gegen die Landesherren die schweizerische Eidgenossenschaft, welche 1648 zusammen mit den Niederlanden in Form von Republiken ihre Freiheit von feudalen Machtstrukturen des habsburg-dominierten Heiligen Römischen Reiches erkämpften.



Auch wenn die Franzosen ihren Feudalbanditen in der Revolution beseitigten und die USA schon im Selbstverständnis auf einen Bandenanführer verzichteten, so besitzen alle Republiken das entscheidende Problem, daß sie zwar keinen dynastischen Bandenanführer, bzw. Räuberhäuptling besitzen, aber in diesem Zusammenhang der Staat als Macht und Umverteilungsstruktur weiterhin bestehen bleibt. Eine Republik ist im Grunde eine kontinuierliche Form, welcher der Inhalt des Monarchen abhanden kam, aber die formelle Struktur der Herrschaft weiterhin aktiv bleibt. Der Unterschied ist hier, daß in der Republik ein privater Kampf um den Staat in seiner Gestalt als Instrumentarium und Apparat stattfindet, mit welchen an sich private Räuber über die Staatsstruktur einen Plünderungsfeldzug zu ihren Gunsten durchführen. So glauben heutzutage viele Regimekritiker das Problem im Kapitalismus zu sehen, und wollen die Superreichen Finanzmagnaten mit noch mehr Staat bekämpfen. In Wahrheit ist jedoch bei über 50% Staatsquote von Kapitalismus und freier Marktwirtschaft keine Spur zu erkennen, man findet in Wahrheit eine Unmenge an Umverteilung, Gesetze, Gängelungen und Verordnungen, in welchen sich selbst das Nenn-Eigentum nur noch als besitzrechtliches Lehen von Demokratischen Staatsgnaden erweist. Ohne Staat wäre Korporatismus und Lobbyismus überhaupt nicht möglich - private Anwälte und Gerichte wären marktwirtschaftlich genötigt unabhängig und wirklich überpartisch zu agieren und zu entscheiden.



Die Tatsache, warum unser heutiger Sozialismus sich immer weiter ausdehnt, ist der noch immer auf die Theorien von Karl Marx basierender Glaube, daß im Kapitalismus die arbeitsmittellose Person vom arbeitskraftlosen Personen verknechtet würde. In Wahrheit sind aber beide Parteien aufeinander angewiesen und lösen dieses Problem durch den Tausch von Arbeitskraft gegen Arbeitslohn. Wie der Gewinn die Motivation des Unternehmers ist, so ist der risikobefreite Lohn die Motivation des Arbeiters. Eine geniale Funktion im Kapitalismus ist die Geldverleihung, in welchen der Zins als eine Versicherung gegen das Ausfallrisiko fungiert. Daneben ist der Zins der Wert des Konsumverzichtes. Seine Abschaffung würde unvermeidlich zum Kommunismus führen - die republikanische Form der totalen Unfreiheit. Die marxistische Neidreligion glaubte nun durch die Enteignung der Unternehmer eine angebliche Befreiung der Arbeiterklasse zu erreichen, was aber nicht nur zur Demotivation aller Lebensbereiche führte, sondern auch zur allgemeinen Enteignung und somit Verknechtung aller Bürger. Der kommunistische Freistaat ist eine austauschbare Räuberbande, denn wir sehen in der Republik bereits austauschbare Räuberhäuptlinge in einer ehemaligen dynastischen Staatsstruktur, und der Kommunismus ist darin ein vollständiger Eigentümer alles Bodens und Arbeitsmittel. Es besteht darin kein Unterschied mehr zu einen feudalen Grundherren mit leibeigenen Bauern - die Wirkung auf die unterworfenen Menschen ist die gleiche. Ob der Bauernhof dem Grundherren gehört oder alle Fabriken dem kommunistischen Regime - es kommt für die Leute auf das gleiche raus. Staatsrechtlich kann hier nur die Staatsform unterschieden werden, denn bei einer Dynastie wie einem Pharao ist der der Bandenanführer und Eigentümer aller Mittel und Güter und im Kommunismus besitzt man austauschbare Republik - Präsidenten als Eigentümer aller Mittel und Güter. Es sei auch hier daran erinnert, daß natürlich die republikanischen Präsidenten gern darauf bedacht sind, ihre Herrschaft in der Familie zu behalten und - siehe Nordkorea - eine schleichende Dynastie zu begründen.



Derzeit herrscht allerorten die Vorstellung, seine eigenen Ansichten zum Maß aller Dinge zu machen und dieses bei Bedarf durch einen kommunistischen Weltstaat global durchzusetzen. Gerade der Kampf gegen einen vermeintlich menschengemachten Klimawandel impliziert eine sozialistisch - kommunistische Weltdiktatur, welche auf alle Erdenbewohner einen Zwang ausüben soll. Nun, niemand hat etwas gegen eine minimalistische Lebensweise, Konsumverzicht oder veganer Ernährung. Ich kann dieses nur befürworten, doch müssen wir feststellen, daß auf diese Sachen ein jeder selbst kommen muß, wenn es kein Zwang und Unfreiheit sein soll. In einer Privatrechtsordnung kann ein jeder Leben wie er möchte, solange das Eigentum seines Nächsten nicht verletzt wird. Es gibt daher einen Markt der Ideen und Theorien auf dem man sein Angebot unterbreiten kann, und es wäre auch hier Platz eine klimafreundliche Deindustrialisierung oder die Scharia zu unterbreiten - vorausgesetzt man dies auf freiwilliger Basis tue.



Auf zumeist freiwilliger Basis entschied man sich bereits weltweit und zu allen Zeiten, sich in eine kommunistische Republik zu begeben. In den Orden oder von Landesfürsten gestifteten Klöstern begibt man sich vorsätzlich in Armut und Eigentumslosigkeit zur Erfüllung spiritueller Zwecke. Der Orden an sich jedoch ist, analog zu asiatischen Herrschern oder kommunistischen Regimen, Eigentümer seiner Güter und Arbeitsmittel. Die Orden selbst gehören keiner Dynastie, sondern sind republikanisch organisiert. Was sie aber können, ist weltpolitisch in Erscheinung treten, sei es durch Handel, als Feudalherr, oder auch als Staat mit einen starken Militär, siehe Templer oder Deutschritterorden.



Daß es für normale Menschen kein erstrebenswertes Ziel ist, Anführer einer Räuberbande, bzw. König eines Staates zu werden, bietet die Gewährleistung, daß eine Privatrechtsordnung sehr wohl funktionieren kann. Wenn wir uns aber fragen, wer aus sich heraus das dringende Bedürfnis nach herrschaftlicher Überhöhung über seine Mitmenschen besitzt, so kommt hier in der Hauptsache die narzisstische Persönlichkeitsstörung als Verursacher vor. Nur in dieser psychischen Störung finden wir Menschen, welche sich stets als Grandios ansehen, und ihre Aufwertung durch Abwertung anderer Menschen beziehen. Dies muß eine freie Gesellschaft stets bewußt im Blick behalten, und gegebenenfalls mit gewaltiger Militärmacht begegnen. Es wird somit immer jemanden in einer privatrechtsordnung geben - und es wird sich hierbei zumeist um narzissten handeln - die ihre Kriminalität weiter bis zum Warlord-Status und Clan-Chef ausbauen, und dagegen bedarf es einen harten Sicherheitsdienst und rigoroses vorgehen. Wer heute Clan-Chef ist, kann morgen schon bald König von angeblich edlen Geblüt sein. Darauf sollte man stets vorbereitet sein.