Sonntag, 7. Dezember 2014

Die Heimat von Nikolaus aus Myra

Über den heiligen Nikolaus sagt man, er habe eine Schiffsladung Korn wundersam vermehrt, und ein am 6.12. von Arabern entführtes Kind am 6.12. des darauffolgenden Jahres zurückgebracht. Insbesondere gelang es ihm wohlhabende Juden zum Christentum zu bekehren, ohne diese als Person anzugreifen. Die Juden, einmal reich und im Finanzwesen tätig, werden Opfer christlicher Diebe und Betrüger, also gerade von unchristlichen Verhalten angegriffen. Die Kritik zielt an die Religion ohne zusätzlich etwas hineinzuinterpretieren, und trennt sauber Volk von Religion. Das Wirken des heiligen Nikolaus wurde in Deutschland durch die byzantinische Ehefrau Königs Otto II im 10. Jh. bekannt. Der einzelne Arbeiter arbeitet für seine Bedürfnisse und tauscht auf dem Markt Überschüsse gegen Unterschüsse. Ebenso arbeitet und tauscht die einzelne Familie und das selbstbestimmte Volk gleichermaßen. Sobald aber der Staat der Herrschaft der Großgrundbesitzer und Kapitalisten erlegen ist, dann ist das eigene Volk gleichgültig und austauschbar, in dem Sinne, daß die Herren und der Staat nun Fremdarbeiter aus fernen Ländern anwerben oder erbeuten. So konnten ab 800 die arabischen Kalifen massenweise junge Türken gefangen nehmen, und diese als Militärsklaven erziehen und ausbilden. Mit diesen konnten sie sowohl im Inneren als auch im Äußeren, besonders gegen Byzanz, ihren Willen zur Macht durchsetzen. Der Wille der Sklaven frei zu sein, realisiert sich langsam in dem diese nun selbst Generale wurden und selbstbewußt durch ihre Militärmacht im Kalifat die Machtfragen entschieden. Versiegte die Sklavenversorgung mußte man dann ganze Clans anwerben, oder der Familiennachzug tat sein übriges. Anfangs ordentlich besoldet, erhielten sie ihren Lohn durch Plünderungen und später durch Land zum siedeln. Im Vielvölkerstaat Byzanz waren die Völker Mittel zum Zweck fremder Mächte, welche nach dem Teile und Herrsche Prinzip gegenseitig bekriegt wurden. Byzanz nahm Völker, Stämme und Privatkämpfer in Sold, und griff Schlußendlich auch auf Türken zurück, die nunmehr als Gastarbeiter für das Militär Dienst taten. Dies war nötig, da im benachbarten arabischen Orient die Türken unter dem Clanvater Seldschuk die Macht an sich rissen und 1055 einen eigenen expansiven Staat gründeten. Ich schreibe hier von Clan statt von Stamm und Volk, da es bei den Nomaden keinen Sinn macht sie in Völkern aufzuteilen. Unter einen Vater entwickeln sich Großfamilien zu Clans, welche andere Nomaden oder Bauernvölker abziehen und abschlachten, Vergewaltigen oder als Sklaven gebrauchen und verkaufen. So kommt es unter ihnen zu keiner echten Ethnogenese, was dazu führte das Türken und Mongolen, nach ihrer westlichsten und östlichsten Erscheinung der Turkmongolen definiert werden. Eine wirkliche Unterscheidung ist weder Ethnisch noch Sprachlich möglich. Als Byzanz 1071 im Krieg gegen die Seldschuken türkische Petschenegen, Oghuzen und natürlich auch seldschukische Einzelkrieger einsetzte, liefen diese in der Schlacht von Manzikert zum Feind über. Einmal weil im Vielvölkerstaat Byzanz alle Völker austauschbar sind und man Verrat und Gleichgültigkeit satt hatte. Andererseits können sie auch aus Verbundenheit zu ihren türkischen Brüdern übergelaufen sein. In Byzanz tobte daraufhin ein Bürgerkrieg, in welchen alle Parteien mal wieder auf türkische Söldner zurückgriffen, und diese am Ende durch Land in Anatolien entlohnten. 1081 war Anatolien türkisch, die Seldschuken immer stärker, und man bat den Papst zu Hilfe, der darauf 1096 den ersten Kreuzzug in Gang setzte. Der Seldschukenstaat ist wie fast der ganze Orient 1259 von den Mongolen erobert worden. Nur der ägyptische Mamelukenstaat konnte sich gegen die Mongolen behaupten, ein Staat, dessen Herren man einst als türkische Militärsklaven ins Land importierte. Aus dem Trümmern des Seldschukengebietes tat sich ab 1300 der türkische Osmanclan hervor, dessen Eroberungsgier bereits 60 Jahre später die Einkreisung von Byzanz zur Folge hatte. Während Europa im Westen den Isalm von der Iberischen Halbinsel drängte, wurde es im Osten von den Osmanen attackiert. 1402 eroberten die Osmanen den Balkan und 1453 Konstantinopel. 1529 und 1683 belagerten sie die deutsche Hauptstadt Wien. So wie die Türken einst als Sklaven oder Söldner in den Orient eingeschleppt wurden, besorgten sich nun die Osmanen Militärsklaven, welche wir als Janitscharen kennen. Auch hier war wieder der Herr von den Knechten abhängig, denn die Janitscharen bestimmten durch ihre Militärmacht den Einsatz der Sultane mit.

Freitag, 26. September 2014

Rennsteig

Ein Rennsteig ist die Einheit von Weg und Grenze.
Über Land und Meer gibt es vielfältige Richtungen über die Wege und Grenzen verlaufen. Der Weg der Wege und die Grenze der Grenzen sind jedoch die geologischen Formationen, deren natürliche Gestaltungen den Verlauf von Wegen und Grenzen vorgeben und somit als allgemeine Wege und Grenzen zu fassen sind. Hierunter fallen im wesentlichen die Wüsten, Flüsse (Gewässer) und Gebirge.
Die Fluß und Gebirgsverläufe sind zwar allgemeine Grenzen der richtungsvariierenden Wege, verfügen aber über besondere Übergänge – wie Flachgewässer und Gebirgssattel als Verbindung zweier Berge, deren Pässe und Furten zunächst als Paßwege und Furtwege, oder ausgebaut, als Paßstraßen und Brückenübergänge Verwendung finden. Die allgemeine Richtungsgrenze in ihrer Besonderheit ist daher eine Querverbindung von Diesseits und Jenseits der Flußläufe und Gebirge, die Pässe und Furten überqueren und durchqueren die Durchgänge und Übergänge. Die nächste Wahrheit der Fluß und Gebirgsläufe ist aber, das diese weder Wegegrenze im Allgemeinen, noch begrenzte Wege im Besonderen, sind, sondern die Grenze an sich an ihnen ganz aufhebt, wenn wir sie in ihrer Einzelheit selbst als Wege ansehen. Der Fluß ist in seinem Lauf ebenso zu befahren, wie eine Gebirgskette zu beschreiten, bereiten und zu befahren ist. Der Weg auf einer Gebirgskette ist nicht weniger beschwerlich wie der Weg über eine Hügellandschaft im Tief oder Hoch gelegenen Flachland. Im bezug zu den Paßstraßen nimmt der Rennsteig selbst schon die Idee der Autobahn vorweg, in dem die Pässe notwendigerweise als Abstiege und Aufstiege oder Abfahrten und Auffahrten bestimmt sind. Als Wasser und Wetterscheide unterscheidet er sich in sich selbst und ist sich so seine eigene Wetterzone.
In kultureller Hinsicht ist ein Fluß und Gebirge allerdings nicht nur als Hinderlich anzusehen, denn die natürlich vorgegebene Unwegsamkeit ist ein ideales Mittel zur Begrenzung von Gemeinschaften und Staaten überhaupt. Da die wesentlichen Gemeinschaften Familien, Sippen, Gaue, Stämme und Völker sind, so ist der Rennsteig als Grenze seit über 1000 Jahren die Grenze der beiden deutschen Stämme Franken und Thüringer. Schon damals war der thüringer Rennsteig aber auch Staatsgrenze zwischen dem Herzogtum Franken und Herzogtum Sachsen – zu dem Thüringen gehörte, welche beide zum deutschen Königreich zählten. Wandert man auf dem Rennsteig entlang, so geben die vielen Grenzsteine Zeugnis von einer intensiven Nutzung der Gebirgskette als Staatsgrenze ab – was aber nicht verwunderlich ist, denn auch Flüsse spielen als natürlich geformte Staatsgrenze eine gern genutzte Rolle. Liegt nun Diesseits und Jenseits eines Rennsteiges oder Flusses ein und dasselbe Dorf oder Stadt, so können diese einer unfreiwilligen Aufteilung an zweier Staaten anheimfallen. Was 1945 zum Beispiel Frankfurt an der Oder passierte, geschah Jahrhunderte vorher schon Neustadt am Rennsteig, welches sich, abgesehen von der Reichseinigung 1871, erst 1920 wieder in einen einzigen Staate wiederfand. Die Flußläufe und Gebirgsketten lösen sich in ihrer Funktion als Staatsgrenze durch die Nutzung derselben als Markierungslinie für vielerlei Grenzpunkte auf, und bilden sodann eine Linie von Dreiländerecken – markiert durch Dreiherrensteine.
Der Rennsteigweg hat sich als Kulturgut notwendigerweise auch zu einer zivilisatorischen Rennsteigstraße entwickelt, der sich jedoch trotzdem als Wanderweg zur körperlichen Ertüchtigung und seelischen Naturgenuß, im Wege steht, wodurch es nun zu einen Konflikt um die Grenze des Weges kommt. So sind nun Straße und Weg gegenseitig ausweichend parallel angelegt und der Streit geht um den wahren Verlauf des Weges. Das Wesen des Rennsteigs ist es aber ein Weg für Alles zu sein, den man auch zur Autobahn (Mobile Transportmaschinen) hätte ausbauen können, da sich auf ihn nun schon Gasleitungen (Immobile Transportmaschinen) befinden. Die Grenze des Rennsteigweges ist daher keine doktrinär starre, auch nicht ein Kulturerbe, das nur Erbe ist weil es als Kultur bereits tot ist, sondern einer lebendigen Kultur angemessene Dynamische, die als Weg einer Kultur sich nicht als Grenze selber im Weg steht. Was der Rennsteig als Straße ein Mittel zum Zweck des Güterverkehrs ist, ist der Rennsteig als Wanderweg an sich selbst der Zweck und das Ziel des Wanderers, wenngleich das Wandern in dieser Form vielmehr selbst das Mittel ist, um in sich gekehrt das Ziel verfolgt, den eigenen Gedanken nachzugehen, erscheint der Rennsteig in seiner höchsten Gestalt als Denkmittel. Die Autobahnen aber, die in Erinnerung an einen separatistischen Flickenteppich aus Ministaaten zum Zweck ihrer ewigen Verbindung und Einigkeit errichtet wurden, sind die kulturellen Nachbauten oder zuhanden gemachten Werkzeuge, eines natürlich vorgefundenen, Einheit herstellenden, entdeckten Rennsteiges.

Sächsisches Thüringen - Fränkisches Thüringen

Die Naturalform Sachsens ist thüringisch, seine Sozialform sächsisch. Da um 1000 Thüringen zum Herzogtum Sachsen gehörte, eroberte Sachsen im Osten die sächsische Ostmark, dessen Herschergeschlecht der Wettiner nach 965 die Markgrafschaften Lausitz und Meißen besaßen. Der Kulturraum Ostsachsens ist von Thüringern geprägt – ihr Dialekt mitteldeutsch. Als dann 1237 die Wettiner noch zu Landgrafen von Thüringen aufstiegen, wurden fast alle Thüringer Staaten sächsisch.

Die fränkische Grafschaft Henneberg, zu welcher auch ein kleiner Thüringer Teil – Ilmenau – zählte, existierte in der ersten Hälfte des zweiten Jahrtausends, bis es 1583 Aufgrund des Kahlaer Vertrages die ernestinischen Wettiner erbten. Dieses fränkische Gebiet weilte seit dem unter Sächsischer Herrschaft, und wurde folglich als thüriningisch betitelt.

Seit 1826 ist das sächsische Franken zwischen Sachsen Meiningen und Sachsen Coburg aufgeteilt. Interessant ist nun die Aufstellung Sachsen Meiningens im Deutschen Kriege 1866 auf Seiten des Österreichisch angeführten Südens, während sich die Thüringer Sachsen Staaten mit Preußen verbündeten oder Neutral verhielten. Das Sachsen Coburg sich anders als Meinigen verhielt, mag dem Umstand zu verdanken, daß dieses mit Sachsen Coburg in Personalunion geeint, weniger unabhängig reagieren konnte. Erst nach der Umwandlung zur Republik konnte sich dieses fränkische Land zu einen Anschluß an Bayern entschließen, da sich in jenen Staat Bayern die meisten Gebiete Frankens befanden. Im fränkischen Freistaat Sachsen Meinigen wurde diese Anschlußoption vielfach diskutiert, aber man entschloß sich 1920 dann doch gegen Gewährung von Sonderrechten einer Republik Thüringen beizutreten. In der DDR lebte das fränkische Meiningen nochmalig als Bezirk Suhl auf.

Sonntag, 3. August 2014

Die Welt als Sensor

Von Decartes lernten wir das Ich als letzte wahre Instanz kennen. Diese einzig wahre Realität wurde im deutschen Idealismus als Widerspruch in sich entschlüsselt, denn dies Ich als Kernbegriff des Geistes tut sich in jedem Augenblick als Objekt voraussetzen und durch sich als Subjekt anzuschauen. In dieser absoluten Trennung in sich erkennt das Ich, wie Subjekt und Objekt in ihrem Unterschiede stets vollkommen identisch sind. Um uns diesen Prozeß auch technisch vorstellbar zu machen, machen wir uns das Wesen der stetigen Selbstreflexion klar, daher wie man sich rundweg selbst beobachtet und prüft. Wir haben es daher mit einen Sensor oder Schalter zu tun, welcher nach einer Messung dieses Ich neu durch eine Maschine beschreibt.  Da Ich aber ohne Maschine ist sondern nur als Sensor existiert, mißt  das Ich als Sensor das Ich als Objekt. Wenn dies Ich als Sensor und gemessenes Objekt das Selbe ist, dann hat sich das Ich als Sensor immer nur selbst vermessen und neu beschrieben. Der Geist als Ich ist somit ein sich selbst messender Sensor. Durch seine geistige und immaterielle Natur bedarf es keiner Maschine oder materieller Datenträger, sondern das Ich mißt seine eigenen Gedanken um hierauf durch Denken zu reagieren, und einen neuen Gedanken entstehen zu lassen. Neben der beständigen Selbstbeobachtung mißt es einen objektiven Begriff als Gegenstand, und reagiert durch die Realisation des subjektiven Begriffs als Gedanken an sich. Konform mit der Hegelschen Philosophie gehend, schlägt sich die Dreifaltigkeit des Geistes - die Einheit von Subjekt und Objekt - technisch als Einheit von Sensor und Sensor-Objekt nieder.  Ein Subjekt als Sensor zu verstehen nimmt ihn nicht seinen Charakter als Willenssubjekt, zumal wir die Sensibilität auch als Handelnden verstehen müssen - in etwa der Messung eines Gedankens, auf welchen der Objektive Gegenstandsbegriff durch Arbeit erzeugt wird. Das Ich ist somit im technischen Sinne ein Sich selbstmessender Sensor - der nichts anderes außer sich selbst vermessendes Wesen - unendliche Allgemeinheit aller Begriffe und in ihnen befindlichen Gedanken. In wie weit jedem Lebewesen solch ein Ich zukommt ist nicht absolut klar, doch die allgemeine Gesamtheit würde man traditionell Gott nennen.

"Im Grunde gibt es Materie gar nicht. Jedenfalls nicht im geläufigen Sinne. Es gibt nur ein Beziehungsgefüge, ständigen Wandel, Lebendigkeit. Wir tun uns schwer, uns dies vorzustellen. Primär existiert nur Zusammenhang, das Verbindende ohne materielle Grundlage. Wir könnten es auch Geist nennen. Etwas, was wir nur spontan erleben und nicht greifen können. Materie und Energie treten erst sekundär in Erscheinung – gewissermaßen als geronnener, erstarrter Geist. Nach Albert Einstein ist Materie nur eine verdünnte Form der Energie. Ihr Untergrund jedoch ist nicht eine noch verfeinerte Energie, sondern etwas ganz Andersartiges, eben Lebendigkeit. Wir können sie etwa mit der Software in einem Computer vergleichen."
Interview im P.M. Magazin (Mai 2007 Prof. Dr. Hans-Peter Dürr  (* 7. Oktober 1929 in Stuttgart; † 18. Mai 2014 in München)): Am Anfang war der Quantengeist
Die nächste Form des Daseins auf dieser Welt ist ein ebensolches Nichts wie das Ich, doch hier ganz im Unterschied zu diesem nicht sich Selbst vermessender Sensor, sondern ein Anderes messender Sensor. Wir haben es hier mit einen Nichts als Sensor zu tun, welcher stets nur die anderen Nichtse mißt, und hierauf durch eine Wirkung auf weitere Nichts reagiert. Dieses Nichts tut an ihm selber nichts, weiß nichts von sich und ist in dieser Form mehr ein Signaltransportmittel. Der ehemalige Direktor am Max Planck Institut Prof. Dr. Hans-Peter Dürr  (* 7. Oktober 1929 in Stuttgart; † 18. Mai 2014 in München) benennt diese Sensor-Nichtse als Wirks oder Passierchen, und betont das hier nur die Beziehung der Wirks aufeinander zu dem makroskopischen Effekt der Materieerscheinung sorgt. Die Wirks - ich würde sie Sensibelchen nennen - reagieren auf Andere und wirken auf andere Sensibelchen. Eine besondere Eigenschaft der Sensibelchen ist die Superposition des Erscheinenden Elementarteilchens. Es ist ein Raum-Zeit-Wolke aus Nichts, in welchen ein kausaler Naturprozeß in allen Stadien übereinandergelagert und zusammengebündelt vorliegt. Unterhalb der Planck-Maße sind sie unsichtbar, aber sind im größeren Maßstab durch eine Messung - welche wie ein eingebrachter Schalter wirkt - sichtbar zu machen. Bewegt sich ein Sensibelchen als Welle durch einen Doppelspalt, dann ist der kausale Naturprozeß aus dem scheinbaren Überlagerungszustand nur durch einen Schalter - in Form einer Meßaperatur - als Teilchen herzustellen.
Das Universum ist ein Sensibelchen für sich, aber unterteilt sich darin in alle weiteren Sensibelchen, welche sich in allen Größen und Formen auseinanderdividieren, um sich zu messen und zu wirken. Nur durch diesen Kontakt kommt überhaupt die Manifestation eines Naturprozesses zustande, ohne diesen lebt die Katze im Überlagerungszustand und der Mond alleine ist verschwunden. Auch verschränkte Teilchen sind in Wahrheit ein Sensibelchen, wie auch Neutronen im Atomkern dahingehend verbunden sind, um innerhalb des Gesetzes des Halbwertszeit bestimmte Neutronen radioaktiv zerfallen zu lassen.
Die Sensibelchen messen die Grundkräfte, und wirken hierdurch mit ihren Grundkräften. Da sie selber Nichts sind, sind sie darin unformbar und unveränderlich. Am Spalt oder Doppelspalt kommunizieren die Sensibelchen dergestalt mit sich untereinander, in dem jedes Teilchen sich einzeln an einen, mit den anderen Teilchen abgestimmten, Platz begibt. Dies ist als interferieren mit sich selbst definiert.

Der einfachste Naturgedanke der absoluten Idee - dem Subjekt-Objekt aufhebenden ICH - ist der Punkt. Dies abstrakteste Naturobjekt gebiert im ersten Nebeneinander die Länge, und das Nebeneinander der Strecke die Fläche. Das Nebeneinander der Fläche erschafft den Raum, und dessen Nacheinander die Zeit. An sich ist der Punkt ohne Begrenzungen versehen, somit als Punkt allein das Universum überhaupt und der allumfassende Naturgedanke in abstraktester Form. Innerhalb der Raumzeit ist der Ort der konkrete Raumzeit-Punkt, welcher sich bei genauerer Betrachtung als eindimensionaler String erweißt, dessen verschiedene Schwingungsfrequenzen die Elementarsensibelchen -wirks -teilchen erschaffen.

Am Anfang war das Subjekt, und das Subjekt ist im technischen Sinne ein Sensor. Da dieser Sensor das alleinige Objekt der Welt war, vermaß der Sensor nur sich selbst als Objekt - genau wie es der Gott und Geistbegriff der Idealistischen Philosophie verlangt. Das Subjekt als Sensor ist sich darin nur selbst beobachtend und selbsterkennend - der Geist ist im Grunde immer nur Selbst erkennend und anschauend - und als Sensor ist er nur sich selbst sensibel. Um nun das Wirken der von Dürr ins Gespräch gebrachten Wirks / Sensibelchen zu verstehen, lohnt ein Blick auf die Grundidee hinter dem Superpositionsprinzip. Ein Radioaktiver Atomkern und ein Elektron am Doppelspalt sind als Naturprozeß in allen Prozeßstadien vorhanden. Dem Dekohärenzprinzip folgend, würde der Radioaktive Atomkern in einer abgeschlossenen Katzenkiste zugleich Zerfallen und Nichtzerfallen sein, und das Elektron ist ohne Meßprozeß als Welle in beiden Spalten zu finden. Der Naturprozeß an sich ist also schon das Wirks / Sensibelchen, nur ist er immer zunächst in Superposition, in welchen der Prozeß eingefroren und überlagert ist. Da Naturprozesse und Maschinen immer einen Schalter zur Aktivierung benötigen, sind auch quantenmechanische Superpositionen nur durch den aktivierenden Einfluß eines Auslösers zu Zerstören, wobei der Naturprozeß nun zur Realität erwacht. Nun erst dank eines externen Auslösers, ist der Atomkern zerfallen oder noch nicht, oder das Elektron wird in einem der zwei Spalten gemessen. Da nun aber die Auslöser der Naturprozesse selber Naturprozesse sind, beeinflussen, steuern, und schalten oder aktivieren sich alle Naturprozesse gegenseitig. Diese Naturprozesse sind die Wirks. Dürr wies in seinen Vorträgen immer wieder auf die Prozeßartigkeit der Wirks hin, welche in ihrem Zusammenspiel erst ihre - für uns gewohnte - Dinghaftigkeit erhalten. Das Wirks ist als Subjekt ein einfacher Sensor, der allerdings nicht wie der Geist sich selbst als Objekt vermißt, sondern ausschließlich andere Sensoren/Sensibelchen/Subjekte als meßbare Objekte. Durch eines jeden gegenseitigen Meßprozeß kollabieren die Superpositionen, und es ensteht ein jeweiliger neuer Naturzustand mit einer bestimmten Energie an bestimmtem Ort in Raum und Zeit. Die Sensibilität der Wirks gerät unterhalb der Planck-Skala an seine Grenzen, wobei weder etwas gemessen noch bewirkt werden kann.

Da der Geist nur sich selbst betrachtet, ist er der reine, sich als Objekt vermessender, Sensor. Dieser Sensor mißt und erkennt in sich einen Sensor, welcher fremde Sensoren mißt, da er sich selbst während des Meßvorganges nicht bemerkte. Diese, nur fremde Sensoren vermessene Senoren - sich nur auf Andere beziehen - besitzen zudem die Grundlegende Eigenschaft, das sie nur im Meßprozeß entstehen. Der unendliche und ewige Geist ist die Superposition aller erdenklichen Prozesse, bzw. die einzige Welle an sich. Erst durch den, an sich selbst vollbrachten Meßprozeß kollabiert diese Welle, und das System dekohäriert an diesem Punkt zu einen, hierdurch erschaffenen, Teilchen das wir Wirks nennen. Durch das Messen entsteht erst der Schalter wie in der Quantenphysik, durch welchen die Superposition zu einem Teilchencharakter kollabiert. Es wird durch diesen Prozeß die Natur erschaffen, und diese Natur sind die Wirks, welche ebenso die Eigenschaft vom Geist erben, bei Meß- oder Schalt-Kontakt zu kollabieren und die für uns gewohnte Materie zu erschaffen. Wie der Geist die Superposition der Wirks ist, sind die Wirks/Wellen die Superpositionen der Materie.

Die Vorgänge in der Natur beeinflussen unmittelbar, bzw. synchron den Geist, in dem jeder Naturprozeß zugleich Schalter und Meßwerkzeug des Geistes ist, und somit ihn - den absoluten Geist - abermals an sich zum Dekohärieren bringt. Wirks und Materie waren die Gedanken des Geistes, die nun den Geist individuell zu jeden Naturprozeß manifestieren. Jeder individuelle Geist wird in einen Naturprozeß geboren und stirbt mit dessen Ende. Die Entwicklung des Lebens erzeugt weitaus beständigere Naturprozesse, welche auf der Erde in den komplexesten Gehirnen der Primaten zunächst zum Höhepunkt gelangen.
Da die Wahrheit aus der Gleichheit von Gedanke und Gegenstand besteht, erklärt sich die von Karl Gustav Jung entdeckte Synchronizität als absolute Gleichheit von Natur und Geist im Allgemeinen, von Freiheitsgeist und Weltpolitik im Hegelschen Begriff der List der Vernunft und der Gleichheit von bewußten Erleben (Qualia) und neuronalen Zustand im Besonderen. Darum muß sich zu jeden Materiellen Naturprozeß der Geist individualisieren, bzw. sind Naturprozesse die Schalter/Messungen zur Dekohärenz des absoluten Geistes, welcher sich für Naturprozesse, Leben und komplexe Gehirne als individuelle Geister und Bewußtseine manifestiert.


Donnerstag, 30. Januar 2014

List der Vernunft als Synchronizität

Gottes Wirken in der Weltgeschichte wird von Hegel als List der Vernunft bezeichnet. Dies ist darum notwendig zu tun, da Gott nicht selbst als Politiker oder Feldherr agiert, sondern Politiker und Feldherren ihren Leidenschaften weiter nachgehen, aber in dem sie diese vollbringen, vollbringen sie unbewußt das Werk des Weltgeistes (Gott).
Die Gottesvorstellung eines grausamen und rachsüchtigen Gottes basiert auf der Getrenntheit von Gott und Mensch, wie sie im Judentum gedacht ist. Jahwe ist ein solcher separater für sich seiender Gott, dessen Existenz auch ohne Mensch und Natur gewährleistet wird. Jahwe hat Rache und ein auserwähltes Volk als dessen Werkzeug und Dienstleister nötig. Die Höherstellung eines Volkes über die anderen kritisierend, setzt der Islam gleichgültig der Völker alle ihm Unterworfenen zu seinen Mittel und Dienstgebrauch. Im Christentum ist Mensch (Sohn) und Gott (Vater) als Einheit (Heilige Geist) vorgestellt und 1800 Jahre später von Hegel in der deutschen idealistischen Philosophie zum System entwickelt. Hegel erkennt in allen Begriffen die heilige Dreifaltigkeit wieder, in welchen Nichts getrennt, das wahre das ganze ist. Natürlich mußte das Christentum erst mit sich um diese Erkenntnis kämpfen, und opferte unbewußt im Katholizismus gute Werke gegen Seelenheil, gleichwohl die Reformation diesen Markttausch ablehnte und die Gnade als das Wesen Gottes voranstellte.Kurz: Die Weltgeschichte mit ihrem Trauerspiel ist die Entwicklung Gottes selbst, sein Wesen - die Freiheit - zu finden und zu verwirklichen. Gott, oder einfach der Geist selbst, ist nicht vom Menschen getrennt, sondern ist real als Volksgeist und der Volksgeist erscheint in allen Menschen. Wir sind also Gott, bzw. sein Werkzeug und Gedanke oder sein Leib und Bewußtsein. Was der Mensch vom Schönen, Guten und Wahren weiß, ist zugleich auch das Wissen Gottes von sich. Die alte jahweistische Vorstellung eines Gottes als einzelnen Mann mit Bart, ist somit auch ganz zu Recht von Atheisten abzulehnen, denn weder Gott kann auf die Weltgeschichte mit Wundern und Spuk eingreifen, wie auch das menschliche Ich nicht durch Wunder und Spuk auf das neuronale Netzwerk eingreifen kann (siehe Libet-Experiment). Der göttliche und menschliche Geist ist der Prozeß der Weltgeschichte und der Biomensch selbst. Diese Unabhängigkeit ist die Freiheit und Wirklichkeit des Geistes. Ich, Volk und Gott können nicht spukhaft in die Natur eingreifen, da es Wunder nicht gibt. Niemand kann wollen was er will, denn was hätte er wollen sollen? Ist dann alles Zufall? Es gibt keinen Zufall, denn laut Hegel ist alles Notwendig. Es ist somit alles determiniert, auf Ursachen folgen Wirkungen - das ist die Wirklichkeit. Nur kann man hierdurch die Zukunft nicht vorhersagen, da diese Maschine die Welt selber sein müßte, da alle, und nicht nur ein paar Wenige Parameter bedacht werden müssen. Die notwendige Wirklichkeit ist vernünftig, und das Vernünftige - der Geist - ist wirklich. Das heißt, in den notwendigen Prozessen manifestiert sich der Wille des Geistes. Der freie Wille ist nicht das Machen-was-man-will, denn niemand kann ohne vorangehende Prozesse, die sein Ich beeinflussen, etwas wollen, sondern bei Hegel ist Notwendigkeit - also nicht der Zufall- Freiheit, da der Prozeß an sich ohne Fremdeinwirkung stattfindet. Freiheit ist Notwendigkeit daher vielmehr als Unabhängkeit.

Seit dem Libet-Experiment glaubten die Hirnforscher, daß das Gehirn dem Ich eine freie Entscheidung vorgauckelt, obwohl der Willensakt des Ichs erst 0,3s später als der neuronale Prozeß geschah. Hätte aber wirklich ein Gespenster-Ich Eingriffe in neuronalen Prozessen bewirken können. Kann ein Geist so spuken, das ohne Ursache Neuronen aktiviert werden? Da wir als vernünftige Menschen Spuk und Esoterik ablehnen, hätte es die Idee einer Wirkung von Ich auf Neuronen nicht geben dürfen, bzw. hätte man sich das Experiment sparen können. Das spukende Ich kann nicht, bezogen auf die Natur, eine ursachelose Wirkung, und die Perzeption eine wirkungslose Ursache sein. Da wir aber über unseren Geist und Willen wissen das es ist und er existiert, doch zugleich die Naturwissenschaftliche Unmöglichkeit annehmen müssen, ist von einen akausalen, aber synchronen Prozeß auszugehen. Die Neurologie und das Denken muß durch eine Form einer List der Vernunft miteinander verknüpft sein.

Gottes Geist ist wie der menschliche Geist: Ständige Selbstbeobachtung, um Erkenntnisse über sich zu sammeln, sein eigenes Wesen zu ergründen. Ich beobachte im Grunde immer nur mich, mein Ich, bei allen was ich tue. Es geht stets um Selbsterkenntnis, und ebenso geht es den zunächst dummen Geist Gottes um Selbsterkenntnis, wozu die Irrungen der Weltgeschichte als Notwendig angesehen werden müssen. Das Subjekt unterscheidet sich in Subjekt und Objekt, und bemerkt das diese Unterschiedenen vollkommen identisch mit sich sind - ihre Einheit der Unterschiede. Der göttliche Geist muß daher auch als Gut und Böse, als Schön und Hässlich zugleich angesehen werden. Das Wesen des Geistes - die Freiheit - muß Gott finden und realisieren, um sein Wesen zu finden und herzustellen. Der Zweck hierzu ist die Weltgeschichte.

1. Die allgemeine Form der Korrelation akausaler Begriffe ist das schicksalhafte Zusammenspiel. Das Schicksal ist der nichtzufällige Zufall, als Vorsehung einer scheinbar kausalen Beziehung. In der Ansehung des Schicksals bzw. der Vorsehung ist eine höhere Macht erkannt, welche allerdings hierbei noch nicht als der eigene Geist erkannt ist.

2. Serialität ist das zeitliche Nacheinander von Koinzidenzen, ohne naturwissenschaftlichen Zusammenhang. Paul Kammerer setzte abfolgende Ereignisse in ihren gemeinsamen Inhalt in ein Gesetz der Serie. Als Beispiel sei der von Schwarzschild entdeckte Schwarzschildradius Schwarzer Löcher erwähnt, dessen Name den Ereignishorizont in seiner ganzen Fülle umschreibt. Oder man denke an die Notrufnummer 911, welche auch für den Anschlag auf das World-Trade-Center gilt, und dem 911 Tage späteren Bombenanschlag in Madrid. Sehr auffällig ist das 27. Lebensjahr, in denen viele Musiker verstrerben.

3. Akausalität in ihrer Einzelheit ist das von Carl Gustav Jung entdeckte zeitliche Nebeneinander, was er als Synchronizität betitelte. Jung definiert den Zusammenhang akausaler Prozesse genauer als Korrelation von Innen und Außen, oder Geist und Natur. Jung entdeckte Gemeinsamkeiten von Kognitiven und Naturereignissen, welche zwar ohne kausale Verbindung, aber in einen begrifflichen Zusammenhang behaftet stehen. Das, was man denkt, ist äußerlich vorhanden, und das Naturereignis ist sogleich als Perzeption präsent.
In dem der menschliche Wille, sein Geist, das Ich in akausaler Synchronizität mit neuronalen Prozessen steht, kann der Begriff der List der Vernunft von der Weltgeschichte auf den menschlichen Geist übertragen, und als gleichartiger Vorgang gesehen werden. Der geistige Wille ist synchron zu dem hierzu gegenwärtigen Gehirnzustand, und die Datenverschaltung einer sensorischen Erfassung entspricht sogleich der entsprechenden Perzeption. Was in der äußerlichen Umwelt vorhanden, ist auch innerlich im Geiste präsent, und umgekehrt. Was das Gehirn, als biologische Steuerungsmaschine in ihren kausalen Prozessen berechnet, steuert und lenkt, ist der synchron hierzu lebendige Wille des Geistes. Das was ich will, ist bereits als Gehirnaktivität zu messen, Die List der Vernunft hat sich als Synchronizität der Politik in der Weltgeschichte, und als Synchronizität der Gedanken in der Gehirnaktivität erwiesen.